Weil Blues das Gegenteil von Schönklang ist

Musik Die alte "Bone Machine" rattert wie geschmiert: Tom Waits bäumt sich mit "Bad As Me" erfolgreich gegen die eigene Legende auf
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Zu Selbstironie sind Künstler offenbar nur dann fähig, wenn sie den Ruhm der eigenen Kunstfigur mehrt. Thomas Alan Waits bestreitet mit dieser Strategie eine fast 40 Jahre währende Musiker- und Schauspielkarriere, doch noch nie hat er sich so konsequent selbst ad absurdum geführt wie auf seinem neuen Album „Bad As Me“, denn richtig ernst nehmen sollte man das nicht, was der kalifornische Kauz darauf zelebriert: Das Brüllen und Brabbeln, Grunzen und Krächzen, Röcheln und Raspeln, Schnauben und Toben eines 61-Jährigen.

Wer mit dem Waits’schen Œuvre einigermaßen vertraut ist, kennt die Charaktere, die Rollenspiele, die musikalischen Referenzen, die seit dem Opus Swordfishtrombones von 1983, das Waits’ Wendung ins Radiaka