Aus dem Schatten

Depression Wie hat sich ein Jahr nach dem Selbstmord von Robert Enke der Umgang mit der Krankheit verändert? Drei Männer berichten, wie sie im Alltag mit dem Leiden umgehen
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Die ersten Takte von LeAnn Rimes Song „The Rose“ erklingen, als die Fußballspieler den schlichten Sarg aus dem Stadion tragen. 40.000 Menschen schauen auf den Rängen schweigend zu, Fernsehkameras übertragen live. Die öffentliche Trauerfeier für Robert Enke wird eine der größten in der Bundesrepublik. Der Torwart von Hannover 96 hatte sich am 10. November 2009 vor einen Zug geworfen. Er war 32 Jahre alt.

Einen Tag nach dem Selbstmord trat die Witwe Teresa Enke in Schwarz gekleidet vor die Presse. Sie redete von depressiven Schüben, der Angst zu versagen und gab der Krankheit, die ihr Mann geheim halten wollte, einen Namen: Depression. „Es ist ein großer Begriff, aber es geht mir auch um Enttabuisierung“, begründete sie