„Ich werde nicht ernst genommen“

Interview Julie Delpy ärgert sich über Hollywoods Männerklüngel und lügende Anwälte. Als Regisseurin fühlt sie sich in den USA benachteiligt
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 47/2019
Julie Delpy redet am liebsten Klartext. Ihr neuer Film ist Science-Fiction über das Klonen
Julie Delpy redet am liebsten Klartext. Ihr neuer Film ist Science-Fiction über das Klonen

Foto: Gareth Cattermole/Contour/Getty Images

Das Interview findet im Soho House in Berlin-Mitte statt, unten im Foyer sitzen Hipster mit Mac, Filmstars der Berlinale feiern hier auf der Dachterrasse ihre Exklusiv-Partys. Julie Delpy sitzt in einem Raum, der wie ein Salon wirkt: bordeauxfarbene Samtsofas, eine Bibliothek und Stühle im Louis-XIV-Stil. Delpy, 49, trägt diese typische schwarz umrandete Intellektuellen-Brille, die Haare sind lässig zum Knoten gebunden, schwarzes Oberteil mit Spitze, weiter Rock. Sie lächelt nicht. „Bonjour!“– „Hello“, sagt sie.

der Freitag: Frau Delpy, wollen wir abhauen, in eine der 90er-Jahre-Bars gehen, um die Ecke

Julie Delpy: Wieso? Gefällt Ihnen das Soho nicht?

Très chic.

Oh, ich finde das angenehm. Ich führe normalerweise kein sehr luxuri