Die nächste Station

Bahnhöfe Am Pariser Gare de l’Est trafen sich die verschiedenen Milieus der Stadt. Nun wurde er renoviert und könnte aus dem Zentrum verschwinden. Ist er noch ein sozialer Ort?
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Es ist Sonntagvormittag, nur wenige Taxis parken vor dem Gare de l’Est. Ein Clochard hockt vor dem Eingang. Er hat ein Pappschild vor sich aufgestellt, sein Kopf kippt immer wieder nach vorn. Der Bahnhofsvorplatz und das Gebäude mit seinen romanesken Arkaden waren romantische Filmkulisse für Die fabelhafte Welt der Amélie. Schriftsteller Emile Zola reizte das Milieu der Eisenbahner. Im Roman Das menschliche Tier machte er es literarisch hoffähig. Claude Monet hat dem Bahnhof 1876 sogar einen ganzen Zyklus gewidmet. „Kathedralen der Moderne“ nannte man Bahnhöfe im Dampfzeitalter.

Betritt man heute die imposante Halle, fühlt man sich wie in einer Einkaufsmeile. Überall blinken Logos großer Marken: Body-Shop, Jeff de Bruyges, Esprit, Ko