Die Nichtzugezogene

Zeitreise Brigitte Eicke wohnt seit mehr als 80 Jahren in Berlin-Prenzlauer Berg. Sie erzählt bei unserem Spaziergang von einer verschwundenen Welt
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 25/2013
Brigitte Eicke vor ihrer alten Haustür in der Immanuelkirchstraße
Brigitte Eicke vor ihrer alten Haustür in der Immanuelkirchstraße

Foto: der Freitag

Die Tagebücher von Brigitte Eicke sind ein Archiv eines längst vergangenen Alltags: In ihnen mischen sich Wolf Albach-Rettys Herzschmerz-Filme der vierziger Jahre mit Spritztouren, erste Küsse mit „Flaggenhissen“. Es ist die Welt eines jungen Mädchens im Berlin des Zweiten Weltkriegs. Eicke hat ihr ganzes Leben im Winsviertel verbracht.

Ein halbes Jahrhundert ruhten sie in ihrem Bettkasten – nun sind Eickes Einträge aus den Jahren 1942 bis 1945 öffentlich. Backfisch im Bombenkrieg (Matthes & Seitz) heißt das Buch, die Schriftstellerin Annett Gröschner hat es gemeinsam mit Barbara Felsmann und Grischa Meyer herausgegeben. Aber was erzählen ihre Notizen über den Prenzlauer Berg von heute? Den der restaurierten Fassaden,