Fixe Ideen

Porträt Jenny Erpenbecks Thema ist der Verlust der Heimat. Im neuen Roman nähert sich die Ostberlinerin der Flüchtlingskrise
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 40/2015
Jenny Erpenbeck findet es seltsam, dass das Leben in der DDR-Dekoration einfach weitergeht
Jenny Erpenbeck findet es seltsam, dass das Leben in der DDR-Dekoration einfach weitergeht

Bild: Jen Osborne für der Freitag

An einem sonnigen Tag im September steht Jenny Erpenbeck vor dem Hochhaus, in dem sie einmal gewohnt hat. Ein paar Maler streichen die Fassade in der Leipziger Straße in Berlin-Mitte weiß. Jenny Erpenbeck zeigt auf eines der Fenster des 27-Stockwerke-Baus. Erst habe sie in der 13., dann in der fünften Etage gewohnt. Der Anstrich sei blau gewesen, als sie mit fünf Jahren eingezogen sei. Jetzt ist er rot. „Diese Bauten waren mit diesem sozialistischen Aufbruch verbunden, mit dieser Utopie ‚Wir bauen jetzt Häuser für die einfachen Menschen‘“, sagt Jenny Erpenbeck. Jetzt wohnen andere Leute darin. „Die Grundfunktionen sind geblieben. Aber die Idee ist weg.“ In ganz Berlin existieren nur acht dieser Hochgeschosser, sie reihen sic