Hoffentlich fragt einer

Eventkritik In Berlin feierte die erste Produktion des Cinema Jenin Premiere: Es ging um Versöhnung. Der Abend zeigte, wie mühsam sie noch ist
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Es regnet noch immer, doch die Luft ist mild. „Solange fünf zahlende Leute kommen, zeigen wir den Film“, sagt der Mann an der Kasse des Freiluftkinos in Berlin-Kreuzberg. Zwei Karten sind bisher verkauft. Auf der Wiese sind drei Reihen mit blauen Plastikstühlen aufgestellt, sie wirken verwaist. Hinter einem kleinen Fenster im Kunsthaus Bethanien sitzt der Filmvorführer wie in einem Schloss.

Jakob, ein deutscher Arabistikstudent, ist der dritte Zuschauer, der an diesem Montagabend kommt. Er interessiere sich für den Nahostkonflikt, sagt er. Eine Frau aus Baden-Baden ist angereist, weil sie so begeistert war vom Film Das Herz von Jenin, ein palästinensischer Vater spendet darin einer jüdischen Familie die Organe seines von Israelis getöteten Sohn