Julia Schramm – die digitale Exilantin

Porträt Die Piratin Schramm surft, seit sie acht ist. Sie sagt, sie sei nicht nur mit dem, sondern im Netz groß geworden. Nun hat sie ein Buch geschrieben. Passt das zusammen?
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Es ist ein sonniger Morgen, vor dem Café in der Berliner Karl-Marx-Allee stehen Tische mit Kartons voller gebrauchter Bücher, die man für einen Euro bekommt. Schramm verspätet sich etwas, das Café habe sie mal gegoogelt, sie wohnt in der Nähe. Die 26-Jährige trägt Lippenstift, Fellweste und ein Seidentuch – wie eine russische Zarin. Das Tuch habe sie aus Wien, sagt sie. Da stehe „Sissi“ drauf.

Der Freitag: Frau Schramm, sind Sie eine Salon-Piratin?

Julia Schramm: Oh, vielleicht. Wie meinen Sie das?

Sie kritisieren einerseits die Ökonomisierung des Netzes. Und profitieren gleichzeitig von ihr – mit einem hoch dotierten Buch.

Das Leben besteht aus Widersprüchen, sonst wäre es ja langweilig. Aber dass es ein riesiger V