Liedermacher Konstantin Wecker: „Wir Pazifisten sind keine Weicheier“

Interview Konstantin Wecker ist ein großer Liedermacher, streitbarer Linker und mit 75 Jahren ist er diesen Herbst auf großer Jubiläumstournee. Wie hat sein Leben seine Haltungen geprägt? Ein Besuch bei ihm in der Toskana
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 38/2022
„Konstantino“ nennen sie Konstantin Wecker hier im Dorf Ambra, seinem zweiten Zuhause. Die Barfrau sagt, er altere nicht, er reife nur
„Konstantino“ nennen sie Konstantin Wecker hier im Dorf Ambra, seinem zweiten Zuhause. Die Barfrau sagt, er altere nicht, er reife nur

Foto: Francesco Luongo für der Freitag

Ein schmaler Weg führt durch einen Olivenhain hinauf zu Konstantin Weckers Anwesen im toskanischen Val d’Ambra. Ein altes Steinhaus, umgeben von Bäumen, sein Refugium. „Ciao“, grüßt Wecker und dann führt er durch die hellen Räume, in denen mehrere Flügel stehen. An den Wänden hängen Bilder des Vaters, der Kunstmaler war. Wo früher das Studio war, macht seine Frau jetzt Yoga. Sie stellt selbst gebackene Amaretti morbidi auf den Terassentisch.

der Freitag: Herr Wecker, ich habe Sie 1995 in der Deutschen Oper erlebt, Sie standen schwitzend, ziemlich aufgedunsen auf der Bühne, ein brachialer, sinnlicher Typ. „Genug ist nicht genug“ sangen Sie.

Konstantin Wecker: Ach, das ist ein tolles Lied für einen 30-J