Liedermacher Konstantin Wecker: „Wir Pazifisten sind keine Weicheier“
Interview Konstantin Wecker ist ein großer Liedermacher, streitbarer Linker und mit 75 Jahren ist er diesen Herbst auf großer Jubiläumstournee. Wie hat sein Leben seine Haltungen geprägt? Ein Besuch bei ihm in der Toskana
„Konstantino“ nennen sie Konstantin Wecker hier im Dorf Ambra, seinem zweiten Zuhause. Die Barfrau sagt, er altere nicht, er reife nur
Foto: Francesco Luongo für der Freitag
Ein schmaler Weg führt durch einen Olivenhain hinauf zu Konstantin Weckers Anwesen im toskanischen Val d’Ambra. Ein altes Steinhaus, umgeben von Bäumen, sein Refugium. „Ciao“, grüßt Wecker und dann führt er durch die hellen Räume, in denen mehrere Flügel stehen. An den Wänden hängen Bilder des Vaters, der Kunstmaler war. Wo früher das Studio war, macht seine Frau jetzt Yoga. Sie stellt selbst gebackene Amaretti morbidi auf den Terassentisch.
der Freitag: Herr Wecker, ich habe Sie 1995 in der Deutschen Oper erlebt, Sie standen schwitzend, ziemlich aufgedunsen auf der Bühne, ein brachialer, sinnlicher Typ. „Genug ist nicht genug“ sangen Sie.
Konstantin Wecker: Ach, das ist ein tolles Lied für einen 30-J
Konstantin Wecker: Ach, das ist ein tolles Lied für einen 30-Jährigen, aber ich würde es heute natürlich nicht mehr schreiben.Warum nicht?Mein Ego ist mir nicht mehr so heilig. Nicht mehr in diesem Maß. Aber ich singe das Lied noch auf Konzerten. Ich will Ihnen eine kurze Geschichte erzählen: Ich war hier in Italien, Anfang der 1980er,da ging es mir gesundheitlich nicht so gut: Alkohol, Drogen, ich war total drauf. Wir lebten noch nicht in diesem Haus, sondern ganz in der Nähe. Und ich fuhr am Nachmittag mit meinem Jeep voll an den Baum. Weil ich wissen wollte, ob die Götter mich noch lieben.Und?Der Jeep war im Arsch, und ich fiel raus, hab mir nichts getan. Und dachte: Oh ja, die Götter lieben mich. Mir hat später meine Nachbarin, eine italienische Schriftstellerin, gesagt: „Wenn sie dich geliebt hätten, dann hätten sie dich geholt.“ Dann ging ich nachts, in meinem Zustand, in mein Bett und fand am nächsten Tag einen zugekritzelten Notizblock. Es war eindeutig meine Handschrift, aber ich konnte mich nicht erinnern. Diese Elegien Uns ist kein Einzelnes bestimmt sind mit das Wertvollste, was ich in meinem Leben jemals geschrieben habe. Sie sind von einer poetischen Tiefe, die ich damals noch nicht verstanden habe.Placeholder infobox-1Wie war Ihre Kinderzeit, hatten Sie Welten, in denen Sie frei sein konnten?Ich hatte eine relativ strenge Mama. Und daran hatte ich lange zu kauen. Aber ich hatte einen unglaublichen Vater, der ein sanfter und ein antiautoritärer Mann war. Er ist 1914 geboren worden, in der Zeit der schwarzen Pädagogik, es war die grausigste Zeit. Wie er so feinfühlig geworden ist? Leider hat er über seine Kindheit fast nie geredet. Aber irgendwas muss ihn dazu gebracht haben. Mein Vater hat mich eigentlich zum Ungehorsam erzogen.Inwiefern?Ein wunderbares Beispiel: Als ich mit 19 das erste Mal im Knast war, ich hatte mit einem Freund die Kasse der Galopprennbahn geklaut, da sagte er: „Zwischen Verbrecher und Künstler ist nur ein kleiner Unterschied. Wie es aussieht, taugst du nicht zum Verbrecher.“ Andere Väter hätten wahrscheinlich jahrelang nicht mehr mit mir geredet. Er hat es dann nie wieder thematisiert. Wir haben, als ich ein Kind war, unheimlich viel miteinander musiziert. Wir haben italienische Opern zusammen gesungen. Es waren die schönsten Momente meiner Kindheit.Italienische Opern?Ich wurde als Kind oft von meinen Eltern aufgeweckt: Es ist Besuch da, sing doch die Traviata. Da hab ich mich dann hingestellt und mit dem Papa gesungen. Die wollten mich ja nie zu einem Wunderkind machen, sondern wir haben aus Freude an der Musik gesungen. Einmal war ich wegen eines Blinddarmdurchbruchs im Krankenhaus. Da war ich sechs, sieben Jahre alt. Und dann bin ich von Zimmer zu Zimmer gezogen, habe Schubert und La Traviata gesungen und dafür Süßigkeiten eingeheimst. Für mich war es selbstverständlich, vor Publikum zu stehen. Ich hatte nie Lampenfieber.Placeholder image-1Sie kommen aus Bayern, waren Ihre Eltern katholisch?Da hatte ich Glück, wir gingen zwar zur Kommunion, aber sie haben das nicht so ernst genommen. Und – meine Eltern waren definitiv keine Nazis. Sie waren wirkliche Humanisten. Mein Vater hat den Kriegsdienst verweigert in der Nazizeit. Und er hat nur deshalb überlebt, weil der Kommandant, der ihn an die Wand hätte stellen müssen, ihn für verrückt erklärt und ins Irrenhaus gesteckt hat. Kurz vor seinem Tod sagte mir mein Vater: „Dann drücken die mir ein Gewehr in die Hand, ich muss ’ne Uniform anziehen, was ich sowieso nicht mochte, und sagen mir, ich soll da auf irgendjemanden schießen, den ich gar nicht kenne. Da hab ich nicht mitgemacht.“ Das hat mich tief geprägt.Und was haben Sie noch von Ihrer Mutter?Meine Mutter hat mir die Liebe zur Poesie vermittelt, weil sie selbst Gedichte über alles liebte. Sie hatte einen Rechtsanwalt als Vater, der immer gegen Hitler geschimpft hat, wenn er im Englischen Garten spazieren ging. Meine Mama hat Schwule in Schutz genommen, als Homosexualität noch unter Strafe stand. Dafür werde ich sie immer lieben. Sie war auch immer zusammen mit Schwulen. Und Penner hat sie gemocht.Sie mussten nie gegen Ihre Eltern demonstrieren?Im Gegenteil, ich ging mit ihnen zusammen auf die Straße. Die Mama war oft auf Demos dabei. Die 68er waren ja am Anfang eine anarchistische Bewegung. Dann wurden sie immer ideologischer. Da hatte ich meine Probleme. Wir haben in dieser Zeit den Feminismus zugelassen, zumindest intellektuell. Aber ich musste den Feminismus erst mal richtig lernen, durch die Begegnung mit wunderbaren Frauen.Sie stammen aus einer Machogeneration, sind früher in Pontiac und Nerzmantel durch München gekurvt.Aber in meinen Liedern habe ich immer etwas anderes zugelassen. Etwas Zartes. In meiner Poesie, da war es immer schon da, dieses Verständnis von einer wirklichen Gleichwertigkeit. Ich weiß noch, wie Frauen zu mir in die Konzerte kamen, die ja meine Lieder über alles geliebt haben. Und dann haben sie mich erlebt und sich gefragt: „Der soll diese Lieder geschrieben haben?“ Ich habe dann eine große Fürsprecherin gehabt, die Joan Baez. Wir haben zusammen Konzerte gemacht, und hinterher kamen dann Frauen zu ihr: „Sag ihm doch mal, dass diese Goldkette und das offene Hemd überhaupt nicht gehen.“Wie hat Joan Baez reagiert?Sie sagte: „Er hat eine schöne Brust, und die kann er auch zeigen.“ Sie hat verstanden, was die Frauen gemeint haben, aber sie wollte auf meiner Seite sein.Placeholder image-2Warum waren Sie eigentlich rebellisch?Ich habe mit 17 den Henry Miller verehrt, und der schrieb einmal: Der wahre Künstler muss Anarchist sein. Das habe ich mir so eingeprägt. In meinem Gymnasium, wo ich als 12-, 13-Jähriger hinkam, da waren nur Nazilehrer. Und ich habe mit einem Band von Bakunin, ganz bewusst um zu provozieren, meinen ersten Schultag bestritten. Sie haben mich gehasst. Die Lehrer wussten, dass es was Gefährliches ist. Und dann habe ich mich immer mehr mit den Anarchisten beschäftigt. Ich glaube, ich hätte meine Pubertät ohne Georg Trakl und die großen Dichter:innen der Münchner Räterepublik nicht überstanden.„Willy“, Ihr Lied über einen Freund, der in München von Rechtsextremen totgeprügelt wurde, ist ein Kultsong, der Sie 1977 zur Ikone im Widerstand gegen rechts machte.Ich wollte gar nicht unbedingt ein politisches Lied schreiben. Es war ein Gefühl. Diese Zeile: „Gestern habns an Willy daschlagn“, die hatte ich schon länger im Kopf, wusste aber überhaupt nicht, was ich damit anfangen soll. Ich hab mich ans Klavier gesetzt, und nach einer Viertelstunde war das Lied dann fertig. Ich dachte: Ist wahrscheinlich viel zu privat, interessiert keinen Menschen.Gab es Willy wirklich?Ja. Mein Freund Günter, der mit mir auf Tour war und hier in der Toskana das Haus mit ausgebaut hat, der war damals mit mir in Schwabing unterwegs. Dann hat man Streit mit ein paar Neonazis bekommen. Wir merkten, die wollen Schlägereien, da sind wir abgehauen. Ein paar sind hinter uns her. Und ich bin zum Glück in die nächste Kneipe und hintern Tresen gehüpft: „Helft’s ma.“ Der Günter war zwar ein guter Läufer, aber er blieb stehen. Und dann halten’s ihn fest, der eine zieht das Messer raus und schlitzt ihn auf. Dieses Erlebnis habe ich in diesem Lied verarbeitet. Als ich vor ein paar Jahren auf der Bühne erzählt habe, dass er noch lebt, da kamen Leute beleidigt zu mir und sagten: Wir haben dauernd Mitleid gehabt mit dem Willy, und jetzt ist er gar nicht gestorben.Liedermacher mussten damals links sein, das wurde genau abgeklopft.Ich habe mich eigentlich nie als linken Liedermacher gesehen, weil ich immer ein Anarcho war und ich mit den Dogmatikern der Linken nichts anfangen konnte. Nach dem Album Genug ist nicht genug machte ich zum Beispiel eine sehr stille, poetische Platte, Liebesflug. Die Leute haben mir geschrieben, sie verbrennen meine LP. Es war mir ehrlich gesagt wurscht. Ich bin auf die Bühne und hab gesagt: „Ich bin auf keinen Fall der oder das, was Sie erwartet haben.“ Und spielte ein völlig neues Programm. Manche sind aufgestanden und gegangen. Aber das musste raus aus mir.Es war eine aufgeladene Zeit, in der ein Cello als bourgeois galt.Ich musste mich immer gegen unser Cello in der Band verteidigen. Da habe ich den linken Liedermachern gesagt: „Und was ist eure Gitarre? Zur Laute haben sie früher im Fürstenhof gespielt. Ist das etwa nicht bürgerlich?“ Man durfte auch nicht aus der klassischen Musik kommen – und ich kam ja ausschließlich aus der klassischen Musik. Also aus der bürgerlichen Musik. Ich bin bekennender Puccinist. Aber als ich in München Musik studiert habe, da war Puccini out, Wohlklang war in dieser Zeit nicht mehr erlaubt. Alles richtete sich nach Adorno, den ich übrigens als kritischen Denker sehr verehre, aber in puncto Musik hat er mich nie so begeistert. Ich habe in meinem Herzen immer Melodien gehabt. Da wurde ich ausgelacht. Für Melodien!Sie traten vor dem Mauerfall auch in der DDR auf. Wie war das?Vor meiner ersten großen Tour war ich in Ostberlin bei der Konzert- und Gastspieldirektion. Dort habe ich gesagt: „Ach, wisst ihr, am Ende wollen wir doch alle das Gleiche – eine anarchistische, herrschaftsfreie Welt.“ Die haben mich angeschaut wie einen Irren. „Wissen Sie, Herr Wecker, bei uns ist das anders. Wir sind schon der Meinung, dass wir unser Volk zügeln müssen … und ihm sagen müssen, ideologisch, wo’s langgeht.“ Da merkte ich, wie verschieden wir lagen.Und wie war die Tournee?Das war wunderbar, denn ich habe gemerkt, wie belesen und an Poesie interessiert das Publikum war. Und wie offen, im Gegensatz zu den Betonköpfen. Einmal, in Halle, da saßen FDJler im Saal. Draußen standen lauter Leute, die keine Karten gekriegt haben. Da habe ich gesagt: „Ich singe heut Abend nicht, wenn die nicht auch reindürfen.“ Schließlich durften sie dann rein.Konnten Sie Freundschaften mit Ost-Künstler:innen schließen?Die Barbara Thalheim war für mich immer ein fester Anker. Der Barbara verdanke ich mein erstes Konzert, das war in einer Kirche auf Usedom.Sie traten wieder im Osten auf, als die Ausländerheime brannten.Ein glühender Antifaschist war ich ja vorher schon. Ich erinnere mich an Halberstadt, 2006. Zuerst wurde mir das Konzert abgesagt, mit dem absurden Argument: Wenn keine rechten Sänger auftreten dürfen, dann auch keine linken. Diese Angst vor den Nazis. Da habe ich Wenzel getroffen, und wir haben dann zusammen ein alternatives Konzert gespielt.Der ostdeutsche Liedermacher, auch ein Anarchist.Ja, wir haben uns von Anfang an prächtig verstanden.Placeholder image-3Sie sind mit Ikonen wie Joan Baez und Mercedes Sosa aufgetreten, was teilten Sie?Eine persönliche Nähe. Natürlich auch die Ideale der Friedensbewegung. Ich war früher Sympathisant der Grünen, weil ich ein Freund von Petra Kelly war. Ich habe sie damals unterstützt, weil sie keine ideologische Bewegung waren, sondern eine, die aus dem Herzen kam. Aus dem großen Herzen von Petra Kelly. Die Petra würde sich heute im Grabe umdrehen, wenn sie erleben würde, was die Grünen gerade machen. Damals hatten sie einen Traum.Welchen?Den von einer herrschaftsfreien Gesellschaft, in der die Menschen gleichberechtigt sind, also nicht nur Mann und Frau, sondern jeder und jede. Und von einer gewaltfreien Welt. Joan Baez machte dann eines meiner Lieder populär, als sie es auf Deutsch gesungen hat: Wenn unsre Brüder kommen.Ein Antikriegslied, das Sie auch heute noch singen.Ich singe es wieder, ganz bewusst in dieser Zeit. Ich spreche auf der Bühne mein pazifistisches Credo aus. Man kann diesen radikalen Pazifismus nur für sich allein entscheiden, und das habe ich entschieden. Ich lasse mich lieber an die Wand stellen, als jemand anderen zu erschießen. Aber ich würde das niemandem aufzwingen.„Wenn unsre Brüder kommen, mit Bomben und Gewehren, dann wolln wir sie umarmen, dann wolln wir uns nicht wehren …“ Bei dieser Zeile wird mir etwas mulmig. Gerade in dieser Zeit.Ich hatte auch schon in den 1980er Jahren sehr viel Ärger mit diesem Lied. Gerade mit Linken, die gesagt haben: Pazifismus und Frieden, alles schön und gut. Aber „dann wolln wir uns nicht wehren“ – das geht gar nicht. Aber es ist eben ein poetischer Satz.Poetisch?Es geht um dieses „Umarmen“. Ich merke heute, dass mein Publikum richtig beseelt ist, wenn ich dieses Lied spiele, weil viele diesem Friedensgedanken immer noch anhängen. Pazifisten sind keine Weicheier. Auch wir wehren uns, nur nicht mit Gewalt.Wie soll jemand, der im Krieg ist, diesen Text verstehen?Ich habe Respekt vor jemandem – auch wenn ich es selbst nicht tun würde –, der sagt: „Ich nehme eine Waffe in die Hand und verteidige mein Land.“ Aber wovor ich überhaupt keinen Respekt habe, das sind die, die selbst niemals in den Krieg ziehen würden und das Fußvolk schicken.Reicht es Ihnen, sich auf die Bühne zu stellen und zu singen?Natürlich. Weil ich Künstler bin. Das ist nun mal mein Beruf. Also meine Berufung. Ich habe in den letzten Jahren mehr als früher gemerkt, was Kunst vermag. Sie kann Mut machen. Mut, zu sich selbst zu stehen. Mir sagten immer wieder Flüchtlingshelfer, sie würden von ihren Freunden und ihrer Familie beschimpft werden. Dann waren sie bei mir im Konzert. Und jetzt machen sie wieder mit Freude ihre Arbeit und haben mehr Zutrauen zu sich. Auch mich hat die Kunst mein Leben lang gerettet – vor Dummheit.Vor allzu großen Dummheiten?Leider nicht vor allen. Aber sie hat mich immer wieder zurückgeführt zum Wesentlichen: dass ein übergroßes Ego nicht in der Lage ist, wirklich mitfühlend mit anderen Wesen zu sein.Sie sind auch mit italienischen Künstler:innen befreundet. Einer sagte über Sie: „Konstantin ist ein Italiener, der zufällig in Bayern geboren ist.“ Was bedeutet das?Das war Pippo Pollina, der sizilianische Sänger, mit dem ich eine enge Freundschaft habe. Wir singen oft zusammen. Meine Italien-Sehnsucht hat sicher mit der Oper zu tun, die ich als Kind gehört habe. Später begegnete ich Künstlern wie Lucio Dalla. Ein atemberaubender Poet, mit dem ich ein bayerisch-italienisches Lied aufgenommen habe: Stirb ma ned weg. Das war in der Zeit, als Homosexualität durch Aids noch so verteufelt wurde, vor allen Dingen in Bayern. Ich wusste, Lucio lebt mit einem Mann zusammen, durfte sich als Italiener aber nicht offen bekennen.Sie haben erst spät die Liebe gefunden. Was verbinden Sie mit Ihrer Frau?25 Jahre. Zwei wunderbare Kinder. Bis dahin habe ich mir immer erzählt: „Ich möchte pubertär bleiben“, was Quatsch war. Es hätte einfach nicht zu meinem Leben gepasst, Kinder zu haben. Und dann kam Annik. Dann waren die Kinder da, und es war die schönste Zeit in meinem Leben.Wie sind Sie als Vater?„Ich habe ein großes Herz für Träumer und Versager!“, hab ich in meinem Lied für meine Kinder geschrieben. Das will ich auch meinen Kindern zeigen und geben. Sie müssen nicht im gesellschaftlichen Sinne erfolgreich werden. Meine Angst war immer, dass einer meiner Söhne zum Militär geht. Aber das ist nicht passiert.Was geben Sie Ihren Kindern mit?Mensch sein, nicht Maske tragen. Irgendwas, das man sich in dieser Gesellschaft überstülpen muss, um anzukommen. Ich habe keine prall gefüllten Konten, aber bedingungslose Liebe.Sie wirken mit sich im Reinen, hier auf Ihrer toskanischen Terrasse ...Ich sehe mich eigentlich nicht als Besitzenden. Dieses Haus ist für viele und lange Zeit Allgemeingut gewesen. Ich freue mich, dass es das gibt und dass ich da sein kann. Womöglich sogar, wenn ich im Alter gebrechlich werde. Obwohl hier Krankenhäuser und Ärzte sehr weit weg sind. In München hätte ich es leichter ins Taxi.