Mein Herz, mein Bett, mein Konto

Im Gespräch Iraner, die im Westen leben, ­mögen diesen Westen, sagt die Filmemacherin ­Marjane Satrapi, deren neuer Film "Huhn mit Pflaumen" Anfang Januar in die Kinos kommt
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Der Freitag: Frau Satrapi, Sie werden seit Ihrem ersten Film "Persepolis" als gesellschaftskritische Regisseurin wahrgenommen. Nun erzählen Sie eine Liebesgeschichte. Sie spielt wieder in Teheran. Es lässt Sie wohl nicht los?

Marjane Satrapi: Teheran inspiriert mich. In den fünfziger Jahren war der Iran ein blühendes Land, im Aufbruch. Die Menschen fühlten sich frei und glaubten an die Demokratie. Unsere Öleinnahmen wurden verstaatlicht, dann wurde der Premierminister von den Amerikanern und Briten aus dem Land gejagt. Damals achteten die Menschen auf sich, kleideten sich elegant, liebten die Kunst, es gab eine Boheme.

1979 wurde der Schah gestürzt, da waren Sie acht Jahre alt. Woran erinnern Sie sich?

Meine Eltern jubelten. Sie dachten, alles was kommt ist