Der CIA hat mehrere Millionen Dollar in Koffern, Rucksäcken und Einkaufstüten transportiert. Nicht in die Schweiz, sondern ins afghanische Präsidialamt. Das berichtete gerade die New York Times. Mit dem Geld sollten die Taliban entmachtet werden, sagte ein US-Beamter. Das „Geistergeld“, so nannten es CIA-Mitarbeiter, sollte den Einfluss auf Präsident Hamid Karsai sichern. Jeden Monat kam eine Lieferung in bar, und oft eben in einer Tüte.
Es klingt fantastisch. Und man denkt sofort an filmische Vorbilder, die sich ebenfalls mit Logistikproblemen bei großen Bargeldmengen herumplagen mussten. An Alain Delon im beigefarbenen Trenchcoat, an nervöse Konzentration, kurz vor dem Raub beim Pariser Juwelier. Oder an Filme wie Ocean’s Eleven und Heat. An dunkle Kanäle.
Dabei ist die Plastiktüte in Ländern mit nicht ganz so stabilem Banksystem oft die bevorzugte Transportart. Judith Mirschberger, die im Auftrag des Goethe-Instituts in Krisenregionen arbeitet, erzählte in einem Freitag-Interview, sie habe im Irak in der Aufbauphase das Geld immer in einer Wechselstube auf dem Basar in schwarzen Tüten abholen müssen. Im Büro kam es dann, ganz klassisch, in den Tresor.
Mach es wie Dagobert Duck
Und Virtualisierung hin oder her: Viele halten auch hierzulande an der Weisheit der Großeltern fest, die besagt, man sollte die Kohle immer am Mann respektive der Frau haben. Nicht zuletzt westliche Touristen auf unbekanntem Terrain halten sich gern daran. Männer mittleren Alters tragen Bauchtaschen, wenn sie durch Florenz oder Barcelona flanieren – oder noch besser: praktische Multifunktionswesten mit vielen Taschen und eingenähtem Geheimfach, in dem sich mittelgroße Bargeldmengen diskret transportieren lassen.
Mythisches Vorbild all jener, die statt Geld zu überweisen und auf Konten zu verwalten, es lieber in direkter Nähe haben, ist natürlich Dagobert Duck, der Entenbillionär, der seine Goldmünzen im Geldspeicher stapelte. Auf die Idee, seine geliebten Taler in Tüten herumzutragen, wäre Dagobert allerdings nie gekommen – viel zu unsicher.
Im Online-Forum gutefrage.net postete jemand aber sehr ernsthaft die Frage: Wie transportiert man am besten viel Bargeld? Er wolle am nächsten Tag sein Auto verkaufen und dann 12.000 Euro auf die Bank bringen. Mit so viel Barem sei er aber noch nie unterwegs gewesen. „Die Aldi-Plastiktüte ist sehr zu empfehlen“, antwortete ein Nutzer. „Und drei leere Pfandflaschen dazustecken“, riet er noch. Als Tarnung. So weiß man wenigstens, wie es geht – nur für den Fall der Fälle natürlich ...
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