Na, und?

Porträt Marie Biermann ist die Tochter eines berühmten Vaters und steht nun mit seinen Liedern auf der Bühne. Warum macht sie das?
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Sie nennt ihn „Wolf“ oder „Papa“.

Im April dieses Jahres hat Marie Biermann zu ihrem „ersten eigenen Liederabend“ in die Berliner „Bar jeder Vernunft“ eingeladen. Auf der Bühne erschien ein blonder Vamp. Im engen schwarzen Hosenanzug, mit wallenden Haaren und laszivem Blick stand sie da. Selbstbewusst, seltsam reif für 31, und doch unroutiniert.

Sie werde die wunderbaren Lieder ihres Vaters interpretieren, sagte sie. Nicht die politischen Balladen, an die man bei dem Namen Biermann sofort denkt, sondern Kneipenlieder, vom Kiez. Sie handeln von Streunern und Huren, von Schiffen und dem Hafen, Verflossenen, Sehnsucht, und Liebesleid. Wolf Biermann hat sie in den Sechzigern für Eva Maria Hagen geschrieben. „Min Jung, min Jung&