Nach all der Wut

Porträt Jasmin Tabatabai macht jetzt Jazz, dreht eine Fernsehserie fürs ZDF und hat Familie. Vielleicht ist sie ein bisschen bürgerlich geworden – langweilig aber nicht
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 20/2016

Sie umschmeicheln einen, ihre neuen Lieder. Trifft man sie im realen Leben, wirkt sie im ersten Moment etwas spröde. Aber auf interessante Art. Mit schwarzer Sonnenbrille, Lederjacke, und Fahrradhelm im britischen Karostil unter dem Arm erscheint sie in einem Café nahe dem S-Bahnhof Pankow. Vintage-Lampen an der Decke, an den gebeizten Holztischen malen Mütter mit ihren Kindern Hefte aus. „Wollen wir lieber woanders hin?“, fragt sie. „Lust auf Burger? Oder sind Sie Vegetarierin?“ Als wir gleich darauf draußen, vor dem Café, stehen, winkt eine Frau ihr zu. „Meine Nachbarin“, erklärt Jasmin Tabatabai knapp. Und wird dann von einem Fahrradwahnsinnigen fast umgefahren. Worauf sie aber nicht flucht. Wir finden den richtigen Laden