Er stand so herum, als einer von vielen, am S-Bahnhof Alexanderplatz und an der Friedrichstraße in Berlin. Man konnte ihn selbst mitnehmen oder bekam ihn von einem älteren Herrn in weißem Kittel überreicht. So strömten plötzlich lauter Menschen mit roten Körben durch die Straßen, die Hand am gelben Griff. Sie legten ihre Arbeits- oder Laptoptasche hinein, manche gingen gleich mal einkaufen. Eine Kunstaktion im öffentlichen Raum? Nein, eine Kampagne von Penny. Denn der Discounter des Rewe-Konzerns erfindet sich gerade neu. Er würde gern mit Lidl, Aldi und Netto mithalten. Es wird also renoviert und modernisiert, 800 Märkte sollen in diesem Jahr verschönert werden, der Schriftzug ist bereits generalüberholt: Mit weißer Farbe auf rotem Untergrund steht da nur noch Penny, dahinter klebt ein gelber Punkt, das „Markt“ muss weg.
Wann kommt die App?
In dem Einkaufskorb lag auch ein Prospekt – mit Bildern von Bananen, O-Saft, Gurken und Möhren zum „Frischepreis“. So weit, so vertraut. Und dann das: Starbuck’s-Seattle-Latte mit Fairtrade-Siegel. Ist Penny auf der Suche nach einer völlig neuen Zielgruppe? Will man jetzt ein Upperclass-Biomarkt werden? Seit März werden die Produkte ordentlich in Regale sortiert statt wild übereinandergestapelt. Der leere Karton wird nie mehr den vergessenen Einkaufsbeutel ersetzen. Jetzt holt man sich eben einen Korb. Ein Gewinnspiel gibt es natürlich auch. Verlost wird, was eine moderne Zielgruppe zum Leben so braucht: ein iPad. Wir warten fürs zeitgemäße Einkaufen dann nur noch auf die Penny-App...
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