„Herzschmerz, Flucht und eine gerechtere Welt“

Musik Robert Stadlober wurde mit den Filmen „Sonnenallee“ und „Crazy“ zum Teenie-Star, später war er Hassobjekt. Im Interview erzählt er, weshalb er während der Pandemie eine Band gründete und was ihn am DDR-Schriftsteller Stefan Heym fasziniert
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 46/2021

Die Kantine des Berliner Ensembles, frisch renoviert, ohne den verruchten Charme von früher. Robert Stadlober, 39, kommt herein, kariertes Jackett, schwarzer Hut, Kreole im Ohr, er grüßt. „Ist mir zu hell hier“, sagt er knapp, und schwärmt dann vom Konzert am Abend zuvor, wo er die 88-jährige Witwe von Stefan Heym getroffen hat, die ihm aus dem gemeinsamen Leben erzählte. Während er redet, schweift Robert Stadlober manchmal ziemlich ab.

der Freitag: Herr Stadlober, als Sie gestern mit der E-Gitarre auf der Bühne standen und die Texte des Schriftstellers Stefan Heym gesungen haben, das hatte Punk-Attitüde.

Robert Stadlober: Naja, das ist eben die ursprüngliche Geste des Rock’n’Roll und da komme ich her als Musiker. In d