Tempo, Tempo!

Porträt Mathieu Sapin musste oft rasen, als er mit Depardieu auf Reisen war. Der Comiczeichner porträtiert den Filmstar als fragiles Monster. Im Élysée war er auch
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 13/2018

Der Comicbuchverlag sitzt in einer ehemaligen Druckmaschinenfabrik in Berlin-Wedding, keine malerische Gegend. Mathieu Sapin, ein schmächtiger Mann, ist umgeben von randvollen Bücherregalen. Auf dem Schreibtisch entdeckt er eine Packung Anisbonbons. „Oh, die kommen aus Dijon, meiner Heimat“, sagt er und lacht.

der Freitag: Monsieur Sapin, ich stand vor ungefähr sieben Jahren mit einem Brief in der Hand im Fontaine Gaillon, Gérard Depardieus Restaurant in Paris. Ich wollte ihn treffen.

Mathieu Sapin: Ach ja? Und?

Er hat nie geantwortet. Ich würde das heute nicht mehr machen, der Zauber ist verflogen. Wie war das bei Ihnen?

Ich habe ihn fünf Jahre begleitet. Und für mich ist es das Gegenteil. Vor zehn Jahren hat er mich gar nicht besonders interessi