Unser Dorf lebt

Rückbau Kablow hat seit der Wende viel verloren, aber die Leute halten zusammen. Manche meckern, wenn im Ort Fremde auftauchen
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 35/2019
Wasser, Luft, erdige Typen: Altbürgermeister Blanck, Tischlermeister Meinert (mit Kehrblech)
Wasser, Luft, erdige Typen: Altbürgermeister Blanck, Tischlermeister Meinert (mit Kehrblech)

Fotos: Robert Grahn / Euroluftbild / DPA (Links), der Freitag (3)

Immer wenn der Zug am Bahnhof Kablow hält, diese drei Stationen von Königs Wusterhausen (KW) entfernt, im Südosten von Berlin, habe ich vor Augen, wie es hier aussah, als ich ein Kind war. Das alte Wärterhäuschen steht da noch, nur ohne Wärter. Dann das verfallene Haus, wo mal die Gaststätte mit Tanzsaal war. Abgerissen. Der Bäcker ist verschwunden, der Konsum, an den Fleischer erinnert nur noch ein Schild. Die mit Kopfsteinen gepflasterte Bahnhofstraße, die hin zum Dorfkern führt, wo wir an der Seite auf Sandwegen laufen, ist oft menschenleer.

An diesem Sonnabend ist Dorffest, es ist das 28. Vor der Wende gab es das nicht. Am Einlasszelt zahlt man 2 Euro 50, schaut auf die Kirchturmspitze. Vor der Pforte der freiwilligen Feuerwehr sitzen M&