Wieder was gelernt

Porträt Martina Gedeck spielt meist Frauen, die an der Welt verzweifeln, in ihrer aktuellen Rolle aber kann sie strahlen
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 36/2015

Martina Gedeck tanzt in Blumenkleidern, sie wirkt ganz ausgelassen. Vielleicht ist Rom schuld, dieses Licht, die sandfarbenen Häuser, die Vespas, der Zauber der 70er Jahre. In Anni Felici – Barfuß durchs Leben spielt Martina Gedeck die deutsche Galeristin Helke, die Avantgardekünstler wie den Italiener Guido betreut, der irgendwas mit Body-Art macht, ambitioniert, aber erfolglos. Seine schöne, sinnliche Frau ist die Mutter seiner beiden Söhne und seine Ehefrau, mehr nicht. Sie wäre lieber Guidos Partnerin, ihre Sicht auf die Kunst soll sie aber für sich behalten. Streit, Eifersucht, hässliche Szenen vor den Kindern – jeder muss sich neu erfinden. Denn Mama bricht aus. Die deutsche Galeristin lädt sie ein in ein feministisches Ferienc