Wo gehöre ich hin?

Deutschland Die Franzosen wollten wissen, warum wir nur so langsam zueinander finden in Deutschland. Viele Ostdeutsche sind noch immer auf der Suche nach ihrem Platz in diesem Land

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"Warum dauert das eigentlich so lange mit dem Annähern? Warum ist das überhaupt noch ein Thema bei euch?", fragten die Franzosen. Es war Sommer, wir saßen in einem kleinen Dorf nahe Bordeaux in einem weißen Zelt, drumherum grasten Pferde. Ich war von "Le Monde" zu einem Journalismus-Festival eingeladen, um über meine Beobachtungen in Deutschland, Ost und West zu reden. Es ging um ambivalente Biografien und den Umgang mit Brüchen. Sie waren neugierig auf die Ostdeutsche und wollten Antworten. Das war nicht so einfach. Es hat viel mit Generationen zu tun, sagte ich, die das ganz unterschiedlich erlebt haben und erleben. Mit Ostdeutschland in den Jahren nach der Wiedervereinigung. "Ihr könnt doch stolz sein", sagten die Franzosen. Angela Merkel ist „la patronne de l’Europe“! Eine Ostdeutsche an der Spitze Europas! Und jetzt, 2017, sieht es so aus, als hätten viele Ostdeutsche ihren Platz in diesem Land noch nicht gefunden. Warum eigentlich?

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Geschrieben von

Maxi Leinkauf

Redakteurin „Kultur“

Maxi Leinkauf studierte Politikwissenschaften in Berlin und Paris. Sie absolvierte ein Volontariat beim Tagesspiegel. Anschließend schrieb sie als freie Autorin u.a. für Süddeutsche Zeitung, Tagesspiegel und Das Magazin. 2010 kam sie als Redakteurin zum Freitag und war dort im Gesellschaftsressort Alltag tätig. Sie hat dort regelmäßig Persönlichkeiten aus Kultur und Zeitgeschichte interviewt und porträtiert. Seit 2020 ist sie Redakteurin in der Kultur. Sie beschäftigt sich mit ostdeutschen Biografien sowie mit italienischer Kultur und Gesellschaft.

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