Während sich das Nachrichtenmagazin Nouvel Observateur noch mit der Frage beschäftigt, ob die iPhone-App Juif ou pas Juif ein speziell französisches Unbehagen - un malaise très francais - auslöst, und wie Woody Allen reagieren würde, wenn man ihn fragte, ob er Jude sei oder nicht - hat Apple die Anwendung bereits gesperrt. Fini.
Das Ende kam schnell - und ist dem Skandal geschuldet, den Juif ou pas Juif an diesem Dienstag in Frankreich ausgelöst hat. Worum es ging? Mittels der App konnte man in Erfahrung bringen, welche Prominenten jüdisch oder nicht-jüdisch sind, eine Liste mit jüdischen Personen durchforsten oder selbst eine "neue jüdische Persönlichkeit" den anderen hinzufügen.
Gestern hatten sich offiziell mehrere jüdische Gruppen, sowie SOS Racisme und die Jungen Sozialisten schockiert gezeigt über den Dienst, den man im Apple-Store unter der Rubrik "Lifestyle" erwerben konnte. Einige hatten mit Klage gedroht.
Apple hat umgehend reagiert und am Mittwoch mitgeteilt, dass die App aus dem französischen App-Store entfernt wird. "Diese App verstößt gegen das dortige Gesetz und ist in Frankreich nicht mehr im App-Store enthalten", erklärte Apple-Sprecher Tom Neumayr gegenüber der Nachrichtenagentur AFP. In Frankreich ist es per Gesetz verboten, Informationen über die religiösen Hintergründe von Personen ohne deren Erlaubnis zu veröffentlichen.
Außerhalb von Frankreich ist die App jedoch weiter auf dem Markt, unter dem Namen Jew or not Jew.
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