IM „Fenster“ - Winzigweich mit Großer Klappe

Windows Schöne Grüße aus New York: Microsoft droht Deutschland

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Einer der schleimigsten und hinterhältigsten inoffiziellen Mitarbeiter der NSA, der Softwarekonzern Microsoft, verlegt sich, nachdem seine IM-Tätigkeit durch Edward Snowden umfassend belegt wurde, und nach äußerst fadenscheinigen Dementis, inzwischen auf unverhohlenes Drohen.

Laut einem Bericht der FAZ vom Sonntag tönte Microsofts Deutschland-Chef Christian Illek (ehem. u.a. Telekom) in einem Gespräch mit Journalisten in New York in gelacktem Manager-Sprech, dass „hier das Kind mit dem Bade ausgeschüttet“ werde – er meinte damit die seines Erachtens nach im Gegensatz zu USA und GB in Deutschland „hitzig“ geführte Debatte um den Abhör-Skandal. Und die massive Beteiligung seines Konzerns an diesem.

Dann, so legt es der Bericht nahe, folgte das übliche Angstmach-Geschwafel vom IT-mäßig „gefährdeten Standort Deutschland“. Weiterhin verstieg sich der Microsoft-Manager dazu, darüber zu fabulieren, dass ja ebenfalls der Rest der deutschen Industrie, besonders die Autohersteller und Maschinenbauer, auch irgendwie am Tropf von Microsoft (und somit auch der NSA) hingen. Und mahnte pseudo-sybillinisch und jetzt ganz Deutsch-Nationaler: „Wir dürfen uns unsere Chancen nicht verbauen“.

Natürlich werden nun alle echten Patrioten in Gewerkschaften und Politik in einer Art Realimus-Kotau auf die Knie fallen und reumütig zittern. Schließlich geht es um die heiligste aller deutschen Kühe, das WachstumTM. Der gnädige Microsoft-Pate Illek hatte aber dennoch ein extraklebriges Trostbonbon für die unbotmäßigen Deutschen in petto, vorerst: Er setzt auf das vielfach bewährte Valium Merkel, Medien & Consorten: „Ich hoffe, dass diese Diskussion wieder abflaut.“

(siehe auch: IM "Fenster")

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