S21 - einige Eindrücke nach der dritten Runde: "4 VWs = 1 Porsche"

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Unter zwei wesentlichen Aspekten kann und sollte man diese sogenannten Schlichtungsgespräche betrachten: Zum einen unter dem Aspekt der tatsächlich ausgetauschten Fach-Argumente. Zum anderen unter dem Aspekt der medialen Wirkung insgesamt.

Unter dem ersten Aspekt betrachtet, so man die Zeit, Geduld und Konzentration aufbringen konnte, den bisherigen Phoenix-Übertragungen lückenlos zu folgen, sieht es für die Befürworter von S21 (DB & Regierungen) mehr als schlecht aus. Verkürzt gesagt: 3. Schlichtung – 3:0 für das Aktionsbündnis gegen S21.

Die wenigsten aber werden der Sache so intensiv folgen. Und so wird die mediale Wirkung der Akteure plus die entsprechende mediale Aufbereitung und Zusammenfassung durch den Mainstream-Journalismus vor allem darüber entscheiden, wie das Ergebnis in der Breite wahr genommen wird. Es ist also, leider, oder: wie fast immer, eine Frage der Darstellung mehr als eine der Fakten. Dass Phoenix beim letzten Mal Achim Wörner von der StZ und dieses Mal Wolfgang Molitor von den StN (beide Blätter gehören zur SWMH; beide Journalisten sind der Befürworterseite zuzurechnen) ihrem Reporter Hanns-Werner Fittkau zu Seite stellte, lässt diesbezüglich wieder einmal nichts oder nicht viel Gutes hoffen.

Die heutige Schlichtung, deren Thema die Neubaustrecke Wendlingen-Ulm war (und das brachte -der leider nur schreiend sprechen könnende- Werner Kretschmann, B90/Grüne gegen Ende auf den Punkt), hätte aus Sicht der Gegner von S21 eigentlich und etwas zugespitzt gesagt gar nicht zwingend sein müssen, denn: K21, das Konzept des Aktionsbündnisses, geht mit der Neubaustrecke sowohl als auch ohne diese. Im Gegensatz dazu ist für S21, den Tunnelbahnhof, der Neubau dieser Strecke unumgänglich.

Noch einmal zum Aspekt der medialen „performance“ der Akteure: Es ist nach drei Schlichtungsrunden schon interessant zu sehen, wie eine Seite sich nahezu permanent in mehr oder weniger (meist weniger) guten schauspielerischen Etüden versucht zu profilieren, während die andere Seite über weite Strecken bemüht ist, zunächst die Fakten auf den Tisch zu bringen. Da prallen tatsächlich zwei Welten, zwei Kulturen aufeinander. Über all dem schwebt Heiner bis jetzt noch als der Gute Geißler, als der deus ex machina...

P.S.: Auffällig auch, dass man diese Beiden schon nach der Premiere am 22.Oktober umbesetzte. Warum nur?

http://www.bei-abriss-aufstand.de/wp-content/uploads/wolfgang_und_stefan_dick_und_doof.jpg

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