Endlich einmal hatten sich tatsächlich Menschen bei Maischberger versammelt. Und gleich ein paar Tausend. Nur brachte es die ARD fertig, sie nicht ein einziges Mal zu zeigen. Deshalb holen wir das an dieser Stelle nach...
Die Sendung hatte das Thema „Warum werden wir so schlecht regiert?“. Man möchte umgehend antworten: „ Frau Maischberger, was für eine dumme und dreiste Frage; u.a. weil wir so schlecht informiert werden von Ihnen und Ihren Kollegen!“.
Zur Erläuterung: Innerhalb der Sendung gab es gegen 23.00 Uhr eine live-Schalte nach Stuttgart, wo vor dem Bahnhof der Schauspieler Walter Sittler, einer der Sprecher der Bürgerbewegung, Fragen beantwortete, umringt von tausenden Demonstranten, die aber nicht gezeigt wurden.
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Kommentare 3
Na, immerhin kam S21 überhaupt vor. Das war ja schon ein ziemlicher Betrug, dass man in der Werbung groß S21 und Walter Sittler ankündigte und dann ewig lang über die Bundespräsidentenwahl schwadronnierte. Wenn ich mir dann noch anschaue, das z.B. selbst Peter Hahne Kritisches zu S21 sagte, dann kann ich nur sagen: Verpasste Chance!
Angesichts dessen, was in S gerade beispielhaft an Fragen auf dem Tisch liegt (Wem gehört die Stadt? (Un)wirtlichkeit der Städte? Wann wird repräsentative Demokratie zum geschäftsführenden Ausschuß einer herrschenden Clique? Wer bestimmt über unser Geld? u.v.m.) wäre eine potentere Runde unter kompetenterer Leitung angemessen gewesen.
selbst Edzard Reuter, ehemaliger Chef des Daimler Konzerns plädierte gestern im Deutschlandfunk für sofortigen Baustopp und Runden Tisch, weil der Politik in Stuttgart viel an Basiskontakt, samt Wirklichkeitssinn entglitten ist.
Womöglich sind diese Konzerne Daimler u. u. nicht ganz unschuldig daran und wollen nun ihre Autokäufer/innen Kunden nicht verlieren?
tschüss
JP
SENDUNG VOM DIENSTAG, 31. AUGUST 2010, 22.45 UHR
"Kopflos, planlos, ahnungslos: Warum werden wir so schlecht regiert?"
*
* Video zur Sendung
Joachim Gauck (Bild: WDR/Max Kohr)
Joachim Gauck (Ex-Bundespräsidentenkandidat und Bürgerrechtler)
Seine Kandidatur war die politische Sensation des Jahres, und er wurde zum politischen Star 2010: Für Millionen Bürger galt Joachim Gauck als Bundespräsident in spe als Hoffnungsträger. "Ich bin kein Mensch, der grollt", sagte der Rostocker nach der Wahl, bei der er sogar Stimmen vom gegnerischen Lager für sich verzeichnen konnte. "Wir sind in einer gefährdeten Situation, weil das hochkomplexe Politikgeschäft immer stärker von Managern des Politischen geprägt wird", sagt der Vorsitzende des Vereins "Gegen Vergessen – für Demokratie".
Edmund Stoiber (Bild: WDR/Max Kohr)
Edmund Stoiber (CSU, ehemaliger bayerischer Ministerpräsident)
Der frühere bayerische Ministerpräsident nimmt die Politiker in Schutz und verteidigt auch die derzeit so unbeliebte Bundesregierung. Im Gegensatz zum Basta-Politiker Gerhard Schröder entscheide Angela Merkel am Ende der Meinungsbildung. Das sei zwar schwieriger, aber "die Resultate können sich sehen lassen", meint der Ehrenvorsitzende der CSU, der sich offen für direkte Demokratie zeigt. So hätten die Hamburger Bürger mit ihrem Volksentscheid den "Bildungsideologen klar die Grenzen aufgezeigt".
Peter Hahne (Bild: WDR/Max Kohr)
Peter Hahne (ZDF-Moderator)
"Wir haben eine Vertrauenskrise in die Institutionen, wie ich sie noch nie erlebt habe", sagt der ZDF-Moderator. Der Typus der Politiker habe sich verändert. "Sie haben heute eher diese Weichgespülten, Kantige halten sich nicht mehr", glaubt Peter Hahne, seit vielen Jahren einer der besten Kenner der Hauptstadtpolitik.
Walter Sittler (Bild: dpa)
Walter Sittler (Schauspieler und "Stuttgart 21"-Gegner)
Der Schauspieler ist der prominenteste Gegner von "Stuttgart 21", des neuen Hauptbahnhofs in Baden-Württembergs Hauptstadt. "Eine Wahl ist nicht die Ermächtigung, alles zu machen. Sie ist eine Verpflichtung, zum Wohl der Bürger zu handeln." Diesen politischen Grundsatz sieht Walter Sittler bei dem geplanten Großprojekt, das bundesweit Schlagzeilen macht, verletzt und demonstriert seit Wochen zusammen mit Tausenden empörter Bürger.
Klaus Staeck (Bild: WDR/Max Kohr)
Klaus Staeck (Präsident der Akademie der Künste)
"Das kann nicht einfach so weitergehen. Und wenn es so weitergeht, dann haben manche nichts begriffen. Die Schere zwischen den Regierten und den Regierenden wird weiter auseinandergehen." So kommentiert der Präsident der Berliner Akademie der Künste die Bundespräsidentenwahl. Die Menschen hätten "die Nase voll" von dieser abgehobenen Politik, "von der sie glauben, dass sie nicht mehr ihre wahren Nöte ernst nimmt".