Chronik der Gefühle

Kino In dieser Woche verweist der dämlichere Titel auf den besseren Film: „The Big Short“ und „Mademoiselle Hanna und die Kunst, Nein zu sagen“
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 02/2016

Adam McKays Film The Big Short handelt von der Stunde, da keiner von etwas wusste. Von der Zeit vor dem Crash, vor der Finanzkrise von 2007, als der Handel mit sogenannten Subprime-Hypotheken zusammenbrach. Das heißt, der Film erzählt die Geschichte aus Sicht der wenigen, die etwas wussten; vier Figuren, zwischen denen sich die Nachricht teils als Kettenreaktion vermittelt.

Alle sind sie auf ihre Weise Außenseiter: ein Ex-Neurologe mit Glasauge und Asperger-Syndrom, der barfuß im Büro sitzt (Christian Bale), ein runtergesofteter New-Age-Banker, der sich nur noch für Saatgut interessiert (Brad Pitt), und ein Choleriker, der keine Hierarchien akzeptiert und schon beim Thorastudium nach den Widersprüchlichkeiten bei Gott gesucht haben soll (Steve Carell). Den