Clips und Klischees

NSU-Tribunal Schlaglichter auf die blinden Flecke der Geschichte: Wie neue Filme über den Rechtsterrorismus die Wahrnehmung ändern
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 19/2017

Die Frage lautet: Was würden Nazis niemals tun, und es geht um Personenbeförderung. Eine Straßenumfrage auf dem Berliner Kurfürstendamm, eine Frau nimmt mit abwägendem Ernst die Antworten von Passanten entgegen, wie es Agenten der Empirie nun mal tun. Dabei haben die Szenen mitunter einen helgeschneiderdadahaften Witz, weil die Suche bis zu Marken und Modellen von Autos vorgestoßen wird. Denn Nazis fahren Auto, ist die Bilanz, vielleicht noch Bus, Bahn, Motorrad, auf keinen Fall aber Rad. Warum nicht? „Fahrradfahren hat was Friedliches an sich“, sagt eine Frau.

Was würden Nazis niemals tun? ist einer von 21 Spots, die im Vorfeld des am 17. Mai in Köln beginnenden NSU-Tribunals gedreht wurden. Verschiedene Filmemacherinnen haben kurze Filme