Das geerbte Trauma

Interview Martin Farkas über seinen Film „Über Leben in Demmin“, Neonazis und einen vergessenen Massenselbstmord
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 12/2018

Eine lange Geschichte: Im Frühjahr 1945 gehen in Demmin Hunderte Leute in den Tod aus Angst vor der anrückenden Roten Armee. Als die da ist, kommt es zu Vergewaltigungen, die Stadt brennt, die Leichen liegen herum. Die Geschichte ist weder verarbeitet noch bekannt. Der Kameramann Martin Farkas versucht, sie in seinem Dokumentarfilm Über Leben in Demmin zu fassen.

der Freitag: Wie sind Sie auf Demmin gestoßen?

Martin Farkas: 2013 hat der Schauspieler Charly Hübner, den ich vom Polizeiruf Rostock kannte, mich gefragt, ob ich mit ihm seinen Beitrag zum ARD-Projekt 16 x Deutschland drehe. Hübner war für den Teil über Mecklenburg-Vorpommern zuständig. Er kannte Jan „Monchi“ Gorkow, den Sänger von Feine Sahne Fischfilet, über den e