Das Kreuz mit dem Schicksal

Im Kino "Mondkalb" oder die Biederkeit im deutschen Nachwuchsfilm
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Der deutsche Film hat ein Spießerproblem. Das ist übertrieben, aber nicht verkehrt. Nimmt man als Pole des jungen deutschen Kinos, das sich als anspruchsvoll begreift, die ästhetisch elaborierten Filme ("Berliner Schule") auf der einen und die an Unterhaltung interessierten (Hans Weingartner) auf der anderen Seite, so tut sich dazwischen ein Niemandsland des Mittelmaßes auf. Die Filme, die man dort verorten würde, sind zumeist erste, zweite, dritte Filme von Filmhochschülern, und nicht selten tragen sie komische Tiernamen in ihren Titeln. Mondkalb von Sylke Enders ist so ein Film; er steht beispielhaft für ein Kino, das auf der Suche nach sich selbst meistens nicht fündig wird.

So sehr man das Gebaren des Filmmarktes verachten muss, wo das Kino eine W