Das letzte Kapitel

DDR Gerhard Kleins visionärer Film „Berlin um die Ecke“ gehörte zu den zwölf 1965 verbotenen DEFA-Produktionen
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 51/2015

Der frühe Tod mit nur 50 Jahren hat zweifellos dazu beigetragen, dass mit dem Namen Gerhard Klein heute nur vage Vorstellungen verbunden werden. Die wenigen Bilder, auf die man von ihm stoßen kann, wirken wie Zufallsfunde auf dem Flohmarkt: eine Nachkriegsphysiognomie, ein Gesicht, in dem Alter die Summe von Entbehrungen ergibt. So wie das Bild vom Künstler unscharf ist, so bleibt seine Filmografie unvollendet: Dass Klein durch den abrupten Tod nicht mehr die Chance hatte, von, sagen wir, Roger Melis fotografiert und damit kanonisiert zu werden, erscheint wie eine Entsprechung zum abgebrochenen Werk. Der frühe Tod hat aus dem Verbot von Berlin um die Ecke in Folge des 11. Plenums den vorweggenommenen Endpunkt des Werkes gemacht.

Verspätete Premiere

Klein gehört