Das Schweigen der RAF

Undurchlässigkeit Warum Verena Becker auch am Ende eines neuerlichen Prozesses ihre Geschichte nicht erzählt hat oder die Zukunft der Vergangenheit: aus einem Gespräch mit Thomas Harlan
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Am 6. Juli 2012 geht der Prozess gegen Verena Becker zu Ende, den die Bundesanwaltschaft 2009 angestrengt hatte. Becker war seinerzeit dringend verdächtig, als Teil eines RAF-Kommandos im April 1977 Generalbundesanwalt Siegfried Buback ermordet zu haben. Ein erstes Verfahren war ohne Anklage gegen Becker 1980 eingestellt worden. Den neuen Prozess begleitete die vage Hoffnung – zuerst von Bubacks Sohn Michael –, dass Becker oder andere ihr Schweigen brechen könnten, Abläufe und Akteure bei der Ermordung benennen würden.

Die Vorgeschichte dazu begann im Januar 2007, als sich eine Debatte über den Umgang mit der Vergangenheit an einem Grußwort Christian Klars an die Rosa-Luxemburg-Konferenz erhitzte. Klar saß zu diesem Zeitpunkt 25 Jahre im Gef