Das wollt’ ich nicht

Bühne Nach den Vätern tanzen die Mütter: She She Pop versuchen in ihrem neuen Stück „Frühlingsopfer“, schwierigen Familiengefühlen zu begegnen
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 16/2014

Archäologie ist ein Mutterersatz, heißt einer dieser wohlklingenden Heiner-Müller-Sätze, auf denen man endlos herumkauen könnte. Familienverhältnisse sind darin mythisiert, Freudianismus ist zur Metapher geronnen, statt endlos Gesprächsstoff und Auseinandersetzung zu motivieren. Ziemlich genau das Gegenteil von dem Projekt, an dem das Performance-Kollektiv She She Pop arbeitet. Der Gruppe geht es um die Konkretion der Mythen, die Befragung der Welt vom Nabel des peinlich eigenen, kritischen Hedonismus aus. Der, wenn man das im postdramatischen Theater sagen kann, Klassiker dieser Bemühungen war ihr Abend mit den eigenen Vätern: Testament (2011), ein Generationengespräch entlang von Shakespeares König Lear.

Mit Frühlingsopfer, urauf