Der Beunruhiger

Nachruf Zum Tod des Defa-Regisseurs Lothar Warneke
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Das Kino hat seit je über seine eigene Gemachtheit reflektiert. Immer hat die Suche nach einem möglichst wahrhaftigen Ausdruck auf das Spannungsfeld von Illusionierung und Authentizität geführt. In die Reihe der Versuche, die Kunst zum Leben hin zu öffnen gehören Dziga Vertov und die italienischen Neorealisten, die Nouvelle Vague und Dogma ´95. Und Lothar Warneke.

1936 als Sohn eines Kaufmanns in Leipzig geboren hatte Warneke Ende der fünfziger Jahre Theologie studiert, ehe er sich nach einem Jahr Bewährung in der Produktion in einer Baumwollspinnerei für die Regieklasse an der Filmhochschule in Potsdam-Babelsberg bewarb. Seine Diplomarbeit von 1964 trägt den Titel Der Dokumentare Spielfilm, in der Warneke anknüpfend an den Neorea