Der Gag ist weg

Kino „Goodbye, Lenin“ bescherte Wolfgang Becker einen Riesenerfolg. Nun hat er Daniel Kehlmanns Buch „Ich und Kaminski“ ausgestattet
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 38/2015

Der deutsche Film feiert selten Erfolge. In den letzten Jahren hat sich als einzig kalkulierbares Modell eines hiesigen Blockbusters die sogenannte Komödie erwiesen, die Genderfragen und Sexualität um einen der wenigen Starkkörper (Schweiger, Schweighöfer, M’Barek) herum verhandelt. Das verkauft dann zwischen zwei und sieben Millionen Kinokarten; siebenstellige Besucherzahlen können sonst noch Kinderfilme aufweisen.

Oder Zeitgeschichtsbearbeitungen, die promigeil historische Großkopferte wieder auflaufen lasssen wie Der Untergang (die Anklagebank des Nürnberger Prozesses plus Hitler) oder Der Baader Meinhof Komplex (alle „Terroristen“-Fahndungsplakat-Gesichter) und mal erzählerisch-origineller das gesellschaftliche DDR-Erbe ausmalen