Der Sohn der Geschichte

Kino In „Das Wochenende“ trübt die RAF die Lust auf laktosefreie Milch, weil ein Christian-Klar-Charakter als schlechtes Gewissen im Garten bürgerlichen Lebens rumsitzt
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 15/2013
Gregor Kessler (re.), seinem Vater Jens (li.) die Toten von damals vorrechnend
Gregor Kessler (re.), seinem Vater Jens (li.) die Toten von damals vorrechnend

Foto: UNIVERSUM FILM

Es ist natürlich ungerecht, einem Film die Sprüche vorzuhalten, die sein Verleiher machen zu müssen glaubt, um ihn zu promoten. Aber Aussagen wie „Die Presse liebt den Film“ oder „Sebastian Koch hat ihn mir auf einer Fahrstuhlfahrt in Toronto verkauft“ sind Teil des Missverständnisses, das dieser Film bildet: Sie rufen Bilder auf, die mit seiner Wirklichkeit nichts zu tun haben, Bilder, die selbst nur aus Filmen stammen, aus amerikanischen wohlgemerkt. Man kann den Eindruck kriegen, dass der deutsche Film Kino nur spielt, auf Hollywood macht, weil von dort die glamourösen Erzählungen über die Filmwelt kommen, die er selbst gern hören würde.

Das funktioniert aber nicht bei Filmen wie diesem: Das Wochenende, den Nina Grosse,