Die Kultur auf dem Flur

West-Berlin Das Hotel Bogota verschwindet, während ums Eck Geschichte als Disneyversion wieder aufersteht. Eine Drohung, der man nur die eigene Erinnerung entgegen setzen kann
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 49/2013
Die Kultur auf dem Flur

Foto: Carsten Koall / Getty

Der Kurfürstendamm leuchtet an diesem späten Novemberabend leer, aber prächtig. Der Adventslichtschmuck hängt schon auf den Bäumen, was die Radfahrt den Boulevard hinunter zu einem Erlebnis macht: Weil kaum einer sonst auf der Straße ist, fühlt man sich gemeint; dass das ganze festliche Licht nur für einen strahle, eine Art privater roter Teppich.

Die Pracht des Kudamms hat eine Geschichte, und geprägt wurde sie durch Leute wie Max Herrmann-Neiße. Eine dieser Gestalten, durch die man auf das alte, glorreiche Berlin schaut. Das Berlin der zwanziger Jahre, in denen Max Herrmann aus dem schlesischen Neiße ein bekannter Schriftsteller war, ehe er fliehen musste vor den Nazis, in London starb und vergessen werden konnte. Ende Oktober 1926 sc