Die Leere der Mitte

Nacherzählt Unsachbuchgemäß nähert sich Irina Liebmann ihrem Vater, der keinen Platz in der frühen DDR hatte
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Das vorweg: Wenn man Irina Liebmanns Buch Wäre es schön? Es wäre schön! Mein Vater Rudolf Herrnstadt zur Hand nimmt, die Resonanz sich vergegenwärtigt, die es hervorgerufen hat (Preis der Leipziger Buchmesse), dann kommt man nicht umhin, betrübt an Liebe im Exil von Edith Anderson (Freitag 30/07) aus dem letzten Jahr zu denken. Und an die Chance, die der Aufbau-Verlag verpasst hat, als er dieses Buch nicht machte - denn es geht darin um die Nachkriegsjahre des Aufbau-Lektors Max Schroeder. Liebe im Exil ist ein ähnlicher Stoff, Schroeder ein ähnlicher Charakter wie Herrnstadt; beides Menschen, die in den Nischen des Exils warten mussten, bis ihr Leben beginnen sollte, um dann nicht feststellen zu können, dass es schon vorbei ist.

Dass Liebe im Ex