„Die Mitte mache ich nicht mehr“

Im Gespräch Der Schweizer Regisseur Urs Odermatt über die Vermarktungstaktik für sein unkonventionelles Werk „Der böse Onkel“ und den angeblich schlechtesten „Tatort“ aller Zeiten
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 23/2013

Der Freitag: Herr Odermatt, Ihr Film Der böse Onkel hatte seinen deutschen Kinostart Anfang April in Frankfurt, und Sie touren immer noch durchs Land. Warum eigentlich?

Urs Odermatt: Der böse Onkel ist ein klassischer Sleeper, also ein Film, der sich in die Kinos mogelt wie seinerzeit Easy Rider oder Sergio Leones erster Italowestern Für eine Handvoll Dollar. Der lief zuerst in einem Bahnhofskino in Florenz, ein halbes Jahr später in ganz Italien. Heute gibt es nur noch Hypes. Wenn das erste Wochenende nicht explodiert, ist der Film weg. Da haben wir keine Chance, weil unser Film anders ist. Wir können Der böse Onkel nur in Etappen rausbringen, und erstaunlicherweise geht das, obwohl erst keiner wollte. Es ist eine Frage von Hartnäckigkeit und Fleiß.

K