„Die reden doch nur“

Interview Regisseurin Marie Wilke beschreibt, wie aus ganz normalen Menschen der Staat wird
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 35/2015
Die Waffe ist Nebensache. Im Grunde ist es eine Schauspielausbildung
Die Waffe ist Nebensache. Im Grunde ist es eine Schauspielausbildung

Foto: Zorro Film

der Freitag: Frau Wilke, Sie schauen im Film zu, wie Polizisten gemacht werden. War es schwierig, die Drehgenehmigung zu bekommen?

Marie Wilke: Es war ein Glücksfall. Der Direktor der Polizeischule in Sachsen-Anhalt, an der wir gedreht haben, hatte sich an die Filmhochschule in Babelsberg gewandt, an der ich Dozentin war. Die brauchten jemanden, der sie für ein Video berät. Dieser Direktor, ein Soziologe, fand die Idee für den Film sofort spannend: Wie wird man Polizist? Das war der Türöffner, weil das früh ein relativ großes Projekt von der Polizeischule wurde, da hat dann keiner mehr Nein gesagt.

Wie lang haben Sie gedreht?

Sechs Monate in der Schule, sechs Monate Praktikum auf der Straße. Am Ende waren es 70 Drehtage, von März 2012 bis M