Ist vielleicht merkwürdig damit jetzt um die Ecke zu kommen, aber beim zweiten Hamburger Til-Schweiger-Tatort fällt doch auf, wie eitel und selbstbezogen dieser Til-Schweiger-Hype ist. Schon die Hybris, dass das titelgebende Kopfgeld auf Nicklas "Nick" Tschiller himself ausgesetzt sein muss – das muss man sich auch als Attraktion vons Janze erstmal trauen, schon beim zweiten Auftritt so viel Fame behaupten zu wollen (Buch: Christoph Darnstädt).
Aber Publikumsliebling Til Schweiger überrascht doch immer wieder, selbst die sogenannten Macher. Schreibt zumindest der verantwortliche NDR-Redakteur Christian Granderath im Vorwort vom Presseheft. Das gibt Einblicke in die Prioritäten von Leitenden Angestellten beim auf dem Papier und vor Gericht doch so stolzen öffentlich-rechtlich Rundfunk (Bildungsauftrag, Pipapo).
Deshalb sei hier der Einstieg in seiner statistischen Eleganz zitiert: "Gerechnet hatte damit niemand von den Machern. Aus dem Stand heraus wurde vor genau einem Jahr 'Willkommen in Hamburg', der erste Film mit Til Schweiger als Hauptkommissar Nick Tschiller und Fahri Yardim als seinem Kollegen Yalcin Gümer, zum erfolgreichsten 'Tatort' seit 20 Jahren. 12,74 Millionen Zuschauer, ein Marktanteil von 33,6 Prozent insgesamt und 36,6 Prozent bei den 20- bis 59-Jährigen sowie 1,4 Millionen Abrufe aus der Mediathek haben unsere Erwartungen übertroffen, auch wenn dann zwei Wochen später die Münsteraner Kollegen die Tabellenführung zurück erobert haben."
u.v.a.
"36,6 Prozent bei den 20- bis 59-Jährigen" – das ist so schick, man sollte sich eine Tätowierung draus stechen lassen. Lobenswert auch die Bescheidenheit eines "Leiter der Abteilung Film, Familie und Serie im NDR", der einen von drei oder vier deutschen Stars für seine eh schon krass beliebte Reihe engagiert und nicht damit rechnet, dass die Quoten eines Arte-Themenabends zum Los der Barocklaute im 19. Jahrhundert übertroffen werden könnten. Beim NDR machen sie Fernsehen einzig aus Leidenschaft, innerer Überzeugung und der Qualität wegen (Bildungsauftrag, Pipapo).
Der Granderath-Text geht noch weiter, eben weil es ja bei der Verwendung von Rundfunkgebühren nicht nur um die Quote geht. Es geht auch um Qualität, die durch Namen bekannter Zeitungen repräsentiert wird: "Neben einigen vorhersehbaren Verrissen aus der Kritikerzunft gab es aber auch viele erfreulich gute Besprechungen in Zeitungen wie Zeit, FAZ , Welt u.v.a. – kein Wunder, hatte die Besetzung mit Til Schweiger doch massiv polarisiert."
Das ziemlich memmige "Neben vorhersehbaren Verrissen" gehört leider zum Gelärm um Til-Schweiger-Filme, es macht das Schreiben über diese Filme verdrießlich, weil es die Auseinandersetzung verengt. In der Til-Schweiger-Welt gibt es nur "dafür" oder "dagegen"; und dagegen ist jede Kritik immer schon, die Til Schweigers rührende Versuche nicht würdigt, amerikanische Toughigkeit mit deutschen Mitteln zu performen.
Bruce Willis
Da ginge es um technische Argumente, dass etwas nach mehr Geld aussieht, als es gekostet hat, dass Fernsehen so kinokawummsmäßig daherkommt (Regie: Christian Alvart). Das kann es tun, und im aktuellen Fall machen diese Anstrengungen, dass Kopfgeld metropolös aussieht, der Körpereinsatz stimmt, die Szene mit der Bombe unterm Sitz am Anfang im Auto samt originellem Durchtrennen der Gurte Drive hat.
Wenn das Auto dann aber explodiert, steht es so freigeparkt auf der Straße, dass man doch wieder die Grenzen des Budgets sieht. Genauso wie manche Szene voll knalliger Action in Trash zu kippen droht – wenn man Nicklas "Nick" Tschiller am Ende seine Zigarette in die ausgelegte Spritspur legt und der Böse (Carlo Ljubek) etwas B-Movie-cheap verbrennt. Kann man dem Willen zum Kawumms nachsehen. Ebenso: dass das Nacheifern der amerikanischen Action naturgemäß höchstgradig epigonal rüberkommt (das Breaking Bad-Kind mit der Knarre wohnt jetzt in Hamburg), zumal die amerikanische Action in ihrer Originalform hierzulande ja zu schauen ist: Warum soll man Filme mit Til Schweiger gucken, die versuchen, Bruce-Willis-Filme zu sein, wenn man auch Bruce-Willis-Filme gucken kann?
Ärgerlich ist Schweigers Rollenentwurf, das Image, das im Film und medienöffentlich gepflegt wird – die plumpe Harte-Sau-Diktatur eines Publikumslieblings. Lieber als das schaute man dann doch alle Skills von Ulrich Tukur im 24-Stunden-Loop. Der will nur virtuos-nostalgisch seinen guten Geschmack durchschmatzen, wohingegen Schweiger politisch auf unangenehme Weise Stimmung macht. In Tatort-Fangroups, in denen der Finger an der Bazooka der großen Kampfbegriffe des 20. Jahrhunderts lockerer sitzt, müsste die Nicklas-Tschiller-Performance doch mindestens als "protofaschistisch" bezeichnet werden.
Gegen den Dreck
Auf dem Balkon des Verbrecher-Penthouses rechtfertigt die korrupte Triefnase Enno Kromer (Ralph Herforth als Udo-Wachtveitl-Lookalike) sentimental-idealistisch ihren Schritt vom Wege. Die anschließende Ermutigung Tschillers erweist sich als üble Mit-dem-Dreck-aufräumen-Suada, der in sein "Sie alle ficken" etwa "Päderasten" mitaufnimmt, die verbrechensdisziplinär dort nichts zu suchen haben. Aber es geht ja um "König der Welt"-Gefühle: Tschiller steigt wirkungsvoll-titanic-haft auf die Zementsäcke, um sein politisches Programm zu verkünden, das mit dem des Schauspielers Til Schweiger vermutlich relativ identisch ist.
Man kann nur sagen: In einer Welt, in der Til Schweiger Politik machte, möchte man nicht leben. Für die "Blöd-Zeitung" (Paul Stoever) ist der unterreflektierte Populismus des Publikumslieblings dagegen bestimmt anschlussfähig – nach der White-German-Angst-Fantasie von vor zwei Wochen in Bremen kann mit Tough Lookie Tschweiger jetzt das Gegenprogramm präsentiert werden: Immer schön auf die Fresse, alle von hinten ficken. So säubern wir unsere Welt vom "Dreck".
Das Perfide an Tschweigers Populismus ist, wie das filmische und medienöffentliche Image miteinander verschraubt sind, dass also die Schweiger-Tochter eine Tschiller-Tochter spielt und dass deren drohende Gefährdung durch die dreckige Welt (Drogen, Päderasten) so nebenher als Totschlagargument für die allerhärteste Gangart gilt, die Tschiller hier an den Tag legt: "Die Mutter meiner Tochter saß im Wagen, Lenny hätte dabei sein können." Konjunktiv becomes Realpolitik.
Männer Trouble
Man kann da schön sehen, wohin die Paranoia einer kurzschlüssigen Weltsicht führt, dass es Schweiger vor den Fiktionen schaudert, die er sich angstdriven selbst erzählt. Immerhin könnte die verunsicherte white german Mittelschicht diese Woche lesen, dass es noch andere Ansichten gibt über Kriminalität und Resozialisierung.
Der Witz am Tatort ist freilich, dass Nicklas Tschillers endkrasses Aufräumprogramm überhaupt nur funktioniert, weil es drumherum genau den Apparat gibt, den ein Mann der Tat wie Tschiller verachtet (auch interessant: wie Gerede in der Nähe von Schweiger-Figuren immer als betont phra-ha-sen-ha-haftes Gerede performt wird), der ihn aber notfalls immer raushaut. Kopfgeld ist ein Beispiel für die sinnlosen Schlachten, die eine besonders tapfere Männlichkeit zu schlagen müssen glaubt.
Die will mit solch überholten Konzepten wie "Ehre" Eindruck schinden, verursacht aber immer nur neuen Trouble: Dass etwa die Staatsanwältin (Edita Malovcic) übel zusammengeschlagen und nicht beschützt wird von Super-Tschiller, hat ja damit zu tun, dass der die Frau, mit der er Sex hat, verrät an die Frau, mit der er Tochter hat, damit er als guter Vater rüberkommt.
Das Männerbild von Tschiller-Schweiger ist ziemlich weird: Wenn die Familie so hoch gehalten wird, wieso lebt er dann nicht einfach in ihr? Wieso muss das körpergeile Ich-kann-sie-alle-haben dann auch noch ausagiert werden? Und wieso ist er nicht einfach für seine Tochter da, statt sich in den Kurzzeiteinsätzen nicht nur als Helikopterelternteil, sondern gleich als Drohnenvater zu inszenieren? Es ist vermutlich kein Zufall, dass die drei Stufen von Toughigkeit, auf die Schweiger sein Gesicht stellen kann, immer auch aussehen wie Gesichter von Kindern, denen es unangenehm ist zu sagen, dass sie eingemacht haben.
Eigentlich ist man immer froh, wenn Fahri Yardim in Kopfgeld zu sehen ist: Der kann reden, hat Humor und hetzt nicht unangenehm rum (auch wenn deswegen auf ihn nie gehört wird).
Eine Frage, die man nicht oft genug stellen kann: "Ist das deine Vorstellung von Gerechtigkeit, Nick?"
Ein Satz, mit dem man zur nächsten Betriebsversammlung gehen sollte: "Wenn wir immer alle Angst haben und klein beigeben, dann können die immer weiter machen und dann wird sich nie was ändern"
Ein Problem, das sich vielen Marx-Lektüregruppen stellt: "Mit denen werden wir Hamburg nicht übernehmen, mit denen kriegen wir nicht mal das Kapital zusammen."
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Kommentare 54
Ja. Dieser Tatort war das gleichermaßen filmische wie männliche Pendant zur sogenannten Frauenliteratur. Mit anderen Worten: Meine Fresse! Aber spannend war’s schon. Und gelacht habe ich auch, insbesondere als Schweiger alias Nick aus dem Scheindelirium erwacht, um, - bevor er seinem auserkorenem Mörder zuvorkommt und die Waffe aus der Hand grabscht, schnell noch einen Scherz zu reißen. Diese Szene war wahrlich einer der besten Macho-Witze, die ich in letzter Zeit gesehen, gehört oder gelesen habe. Das ist auch eine Leistung. Irgendwie jedenfalls.
Schauspielerischer (oder maskenbildnerischer? Da bin ich noch unentschlossen) Lichtblick hingegen: Ralph Herforth. Ich hatte bei seinem Anblick doch tatsächlich immer den abgestandenen Körpergeruch seiner Figur in der Nase.
Dell, Sie alte Spassbremse! Mit Ihnen würde ich mir keine Bruce Willis Filme angucken.
Nach 6 Wochen Afrika nach Deutschland zu kommen und zu wissen, dass man den Tatort nicht schauen muss, weil Dell das macht, ist echter Luxus. Nur wenige Minuten nach dem Film schon im Netz, WOW! Sie werden noch Kult, wenn auch ein Kult der eher schrägen Sorte.
Der Tatort ließe sich nach Ihrem Text in einem Satz zusammenfassen lassen: "Warum soll man Filme mit Til Schweiger gucken, die versuchen, Bruce-Willis-Filme zu sein, wenn man auch Bruce-Willis-Filme gucken kann?" Zitat: Dell
Eben!
Also - meine Fresse kommt hin. "Hackfresse" wäre zu gemein. Ich musste auch immer lachen.
Ich fand es aber auch spannend, wie sie dann den Herforth Ralph enttarnen. Und dann dieses nüsternschnaubende Anstarren. Ich dachte andauernd, die werden noch Feuer spein. Kam ja dann auch noch vor.
Und - wenn es um was geht - wird die Frau,"die er liebt" attackiert, in anderen Zeiten oder Regionen werden sie halt vergewaltigt. Ach, Mensch, ach nee. Und dazu kommt noch: Der Schweiger ist so ein schlechter Schauspieler.
Woran liegt es wohl, dass ich Bruce Willis in jeder seiner Polizeirollen, abnehme, dass seine Figur irgendwo tatsächlich für Recht, sogar Gerechtigkeit eintritt, Til Schweiger aber kein Wort glaube?
Es mag auf jeden Fall daran liegen, daß Schweigers Spiel, wenn man seine zwei bis drei Gesichtsausdrücke und das ewige Zwischen-den-Zähnen-Nuscheln, das er wohl für der Lakonie eines Philip Marlowe entlehnt glaubt, für Schauspiel halten kann. - Auf jeden Fall "spielt" TS lieber mit den Hinterbacken, obwohl wir als Zuschauer nicht einmal sicher sein können, dass es die von TS sind: Wir sahen die Figur nur von hinten und da sehen auch Standins (Doubles) dann so aus, wie sich der gewöhnliche ARD-Zuschauer den TS von hinten vorstellt.
Korrektur
- Da hat noch ein Satzteil gefehlt:
Woran liegt es wohl, dass ich Bruce Willis in jeder seiner Polizeirollen, abnehme, dass seine Figur irgendwo tatsächlich für Recht, sogar Gerechtigkeit eintritt, Til Schweiger aber kein Wort glaube?
Es mag auf jeden Fall daran liegen, daß Schweigers Spiel, wenn man seine zwei bis drei Gesichtsausdrücke und das ewige Zwischen-den-Zähnen-Nuscheln, das er wohl für der Lakonie eines Philip Marlowe entlehnt glaubt, für Schauspiel halten kann, vollkommen ironiefrei daherkommt.
Auf jeden Fall "spielt" TS lieber mit den Hinterbacken, obwohl wir als Zuschauer nicht einmal sicher sein können, dass es die von TS sind: Wir sahen die Figur nur von hinten und da sehen auch Standins (Doubles) dann so aus, wie sich der gewöhnliche ARD-Zuschauer den TS von hinten vorstellt.
P.S.: @ Dell: Feine Rezension!
Mich hat dieser Tatort herrlich unterhalten. Aber ich bin auch in der Lage einen Film als belanglose Unterhaltung anzusehen. Für mich muss nicht alles immer große Kunst sein. Ich muss wohl ein dummer Mensch sein, es fällt mir so leicht Dinge zu mögen und Freude zu haben.
Aber Gott sei Dank, es gibt hochgebildete Menschen die mir erklären warum mein Vergnügen falsch ist.
Was mich beim Tatort generell immer wieder wundert, ist die Ahnungslosigkeit der Schreiber hinsichtlich des Dienst- und Arbeitsrechts. Kein Dienstherr wird einen Beamten, auf den gerade ein Bombenanschlag verübt wurde, einfach mal so unbewacht und ohne Personenschutz alleine nach Hause lassen. Er wird auch nicht einfach mal so auf den Personenschutz für Familienmitglieder verzichten.
Und jeder Dienstherr wird einem Beamten die Ohren lang ziehen, wenn sich der alleine und ohne Deckung in eine Halle schleicht, wo gerade tonnenweise Drogen verladen werden. Und jeder Beamte, der in so einer Halle auf eigene Faust einfach mal Benzin ausschüttet und Feuer legt, wäre danach die längste Zeit Beamter - zumindest im Außendienst - gewesen.
" ... suggeriert die Lösung für das Problem, das sich Bremen neulich zusammenfantasiert hat."
Herr Dell, da habe ich extra für sie und zwei Kommentatoren, die meine Kritik an ihrer Betrachtung zum Bremer Tatort zu kurz fanden, das mal sehr konkret gemacht.
http://www.freitag.de/autoren/preussexx/ein-tatort-und-viele-interpretationen
Wie kommen sie da noch auf zusammenfantasiert? Der Bremer Tatort ist eine durchdachte Gesellschaftskritik.
Kopfgeld dagegen ist gewollter Actionkonsum, Logik hat dem Tempo zu weichen, Tiefe von Figuren auch. Es geht nicht um mitdenken sondern Bilder. Stirb langsam schon mal gesehen? Abgesehen das es natürlich besser gemacht ist, geht es doch nicht darum, irgendwas zu glauben.
Es geht um Verführung mit Bildern Marke Action.
Sonst nichts.
So auch beim Tatort. Einfach mal die Ansprüche der Betrachtung überprüfen und nicht darüber dozieren, das McDonalds weit von einem Michelin Stern weg ist.
Ja, sind sie, weil sie da gar nicht hin wollen. Also bitte mit Burger King vergleichen um mal in der Bildsprache zu bleiben.
Herr Dell, ist es nicht nervig, immer das gleiche zu schreiben. Wie schon der Tatort aus Bremen, so auch dieser zeigt die Unfähigkeit der deutschen Justiz. Parallelgesellschaften wurden selten wahrgenommen, und durch laxe Urteile wurde alles noch schlimmer. Glückwunsch an das Erste für den Mut, die Clankriminalität nicht permanent zu verdrängen.
Also, ich fand Nick Tschiller gut.
Ein mutiger Schritt heraus aus betulicher Gutbuergerlichkeit. Er und seine Crew sprechen wie viele Maenner sprechen bzw. denken. Das tut mir gut am Sonntagabend. Montags geht es wieder hinaus ins "richtige" Leben.
Ob alle Frauen das fuer angaengig halten, kann man gelassen ignorieren. Frauen haben ausgedehnte Saeuselzonen anderswo im Programm. Dort koennen sie sich romantisch ausbreiten und moralisch empoeren.
" Tatort" ist ein mediales Hauptereignis deutscher Volkskultur. Die Macher wollen klaeren uns unterhaltsam ueber unser aller Sorgen und Aengste auf. Kein Eisen ist ihnen zu heiss, kein Thema zu kontrovers. Selbst aesthehische Experimente sind zugelassen.
Gut so, weiter so!
Irgendwie agiert NT wie so eine Art autarke Kampfmaschine. Das Denken wird den anderen im Team überlassen - er beschränkt sich aufs sinnlose schlagen, schießen, drohen, pöbeln, "erziehen", "beschützen", Phrasen referieren, Arsch in die Kamera halten.
Ob sich sowas "Ermittler" nennen sollte: keine Ahnung.
Ich fand Yalcin Gümer sehr gut und der TO hat mir wegen diesem Spass gemacht - wegen mir können sie die Handlung auch um ihn schreiben, wenn TS seine Rettung des TO beendet hat... ;)
Die Typus Mann, den Schweiger hier vertritt, wird also befragt.
Man merkt dem Text ja geradezu an, wie schwer sich der Autor mit einem machohaften deutschen Aktionhelden tut - so schwer halt, dass er sich sogar den glatzköpfigen, feisten Willis hergewünscht, doch warum bloß?
Darf es denn keine German (schreibt man übrigens groß, so mal am Rande) Rächertypen geben? Dürfen in Deutschland nur Frauen Machos sein?
Wie war das denn damals mit Schimanski und worin besteht der grundlegende Unterschied? Ich frage mich das wirklich. Vielleicht ist es der Humor, der das Ganze abfederte, die gewisse Leichtigkeit, die die Drehbuchautoren Schweiger nicht zubilligen wollen - ich denke, ganz absichtlich. Bloß warum?
Ich habe den Verdacht, dass die Figur erst wenn sie deutlich genug konturiert ist, Brüche gewinnt, die sie dann interessant werden lässt. Zu hoffen wäre das immerhin.
Geschieht dies wider Erwarten nicht, so hätten wir immerhin einen Tatort, über den sich meine Kolleginnen weiter herrlich aufregen können ("nicht zum Aushalten, die Frauen, die ihn alle anschmachten und der Hintern, der zugegeben ganz hübsch ist, muss der denn gleich zwei Mal ..." )
Und das wäre doch schon mal was!
"Dieser Tatort war das gleichermaßen filmische wie männliche Pendant zur sogenannten Frauenliteratur."
schöne beobachtung. und das mit dem mundgeruch war deshalb so eindrücklich, weil es gut erzählt war
"Mit Ihnen würde ich mir keine Bruce Willis Filme angucken."
right said, denn da gehören ja auch immer zwei dazu. wobei bruce-willis-figuren ja interessanter, vielschichtiger sind, selbstironisch, die wissen, dass ihr körper als letztes aufgebot im grunde eine unmöglichkeit ist (als bester kommentar darauf wahrscheinlich: der "pulp fiction"-auftritt). schweiger/tschiller meint dagegen seine härte so furchtbar ernst. und einen gar nicht so unoriginellen drehbuchsatz ("bin mit dem überleben fertig"), kriegt der nicht so gesprochen, dass es eben nicht nach eingemacht klingt
"Und - wenn es um was geht - wird die Frau,"die er liebt" attackiert, in anderen Zeiten oder Regionen werden sie halt vergewaltigt."
ich fand's auch krass, wie der film überhaupt die staatsanwältinfreundin behandelt - ganz so, als hasste er sie eigentlich. schon der auftakt, wenn die tschiller-göre den schlüssel für die sexy-hexy-handschellen verweigert - das soll vermutlich lustig sein, kommt aber, weil ja die tschiller-tochter zugleich die überbeschützte schweiger-tochter ist (wie tschiller einmal mit der telefoniert mit schlechtem gewissen, das klingt dann fast wie geliebte, aber nicht wie kind), total cruel rüber: als biederer machtbeweis wer in der verbissenen tschweiger zuneigungshierarchie ganz oben steht. und so geht das dann weiter: die staatsanwältin wird eigentlich nur instrumentalisiert, für vorzeigesex und arbeitsabkürzungen.
die bürgerrechte-beobachter von tatort-watch hatten gestern ja leider pause, wenn man sie mal braucht
https://twitter.com/TatortWatch
natürlich lässt mein text auch viele aspekte des films aus bzw. konzentriert sich auf einige stärker, aber diese kritik mit so einem verdikt zurückweisen ("Es geht um Verführung mit Bildern Marke Action.") scheint mir doch, mit verlaub, eine arg einfältige sichtweise von film zu sein.
"Kein Eisen ist ihnen zu heiss, kein Thema zu kontrovers. Selbst aesthehische Experimente sind zugelassen."
eine der zutreffendsten beschreibungen, die ich in diesem zusammenhang seit langem gelesen habe. sackstark abstrahiert
Zurück auf Anfang: es ging/geht beim Tatort nicht um Gesellschaftsprobleme, Geschlechterbilder oder nackte Hintern. Es geht um Unterhaltung. Und das klappt mit mir Til Schweiger ziemlich gut. Alles andere ist nur für das Feuilleton.
Wie war das denn damals mit Schimanski und worin besteht der grundlegende Unterschied? Ich frage mich das wirklich.
Es ist mir Ehre und Freude zugleich, Ihnen das mal beantworten zu können: Götz George ist ein sehr guter Schauspieler (denken Sie z.B. mal an den Totmacher), während der Schweiger nur Grübchen, Genuschel und konstruiertes Testosteron in alberner Niagarafallstärke zu bieten hat. Schadeschadeschade.
Ich hätte ja liebend gern Cenk Batu in viel mehr Hamburger Tatorten gesehen, seufz...
Diese "männliche" Kommunikation war wirklich toll. Es wird wenig geredet, aber viel gesagt. Ein Mann, kein Wort.
Die Figur der Staatsanwältin fand ich dagegen auch, wie Dell zutreffend anmerkt, ziemlich übel.
das mit dem mundgeruch war deshalb so eindrücklich, weil es gut erzählt war
Da bin ich aber froh, ich dachte zeitweilig schon, ich hätte mich selbst gerochen.
Ich hätte ja liebend gern Cenk Batu in viel mehr Hamburger Tatorten gesehen, seufz...
War das nicht der Kurtulus, dessen Batu immer - unter verschiedenen Identitäten - ermittelt hat und an verschiedenen Orten? Da dachte ich so bei mir: "Der Fremde als Unbehauster, Heimatloser".
Ein Mann, kein Wort.
Hach, ich kann nicht anders, ich muss "kalauern". Sie schweigern sich an. :-)))))
Genau der, ich mochte auch die Rahmenhandlung, handwerkliche Details wie Schnitt/Musik und auch die Art, wie HH gezeigt wurde. Von Matthias Dell und der Tatort-Gemeinde hier wurden die, ich glaube, 6 Folgen aber nicht so richtig gut gefunden.
"Ja. Dieser Tatort war das gleichermaßen filmische wie männliche Pendant zur sogenannten Frauenliteratur."
Sozusagen Dick-lit statt Chick-lit...
Ich fand die lyncheske Decke des LKA anfangs hübsch, wurde dann aber arg penetrant in Szene gesetzt mit diesem Ständig-von-unten-Gefilme.
In jeder Hinsicht war dieser Tatort übertrieben.
Eine Sammelsurium von vielen Klischees und übertriebene Handlungen. Schweiger ist und bleibt ein Schauspieler, der nicht wirklich schauspielen kann und wenn bei uns irgendwann die Zeit kommen sollte, in der jemand wie der Typ aus dem Knast all seine Geschäfte in aller Ruhe erledigen kann und neben bei kümmert sich auch um seinen behinderten Bruder ,nicht vergessen die Beamten die ihm jeder Zeit zur Seite stehen bzw.seine wünsche erfüllen, dann sollten wir lieber schnell unsere Sachen packen.
"Ich fand es aber auch spannend, wie sie dann den Herforth Ralph enttarnen. Und dann dieses nüsternschnaubende Anstarren. Ich dachte andauernd, die werden noch Feuer spein. Kam ja dann auch noch vor."
Was ist das denn für eine Schreibweise? kein Mensch kann das verstehen.
einfältig, hmm, lasse ich mal stehen.
es geht darum, aus trash nicht mehr zu machen, indem man die falsche messlatte für die kritik nimmt. der tatort war trash und als solcher gut gemacht.
übrigens, nicht mein geschmack. ändert aber nichts daran objektiv zu sein und die dinge einzuordnen, wo sie hingehören.
ich bin ja auch mehr über ihr nachtreten zum bremer tatort gestolpert. ich hoffe mein kleiner artikel hat ihre aufmerksamkeit gefunden, wo das gesellschaftliche feetback real liegt. siehe metapher heilbronn.
Doch, doch. Ich verstehe das.
"Dick-lit statt Chick-lit" - sehr chic.
Dick-lit. Habe ich mir notiert.
ich weiß nicht, wir kommen da nicht zusammen, glaub ich. wer legt denn fest, wo die richtige messlatte liegt? wo gehören die dinge hin? wie ist man objektiv? mit "trash" (dann aber "gut gemachtem"?) tun sie dem film m.e. unrecht, das will er nicht sein und das ist er auch nicht, handwerklich ist ja gerade vieles "gut gemacht" - das wäre für mich dann das gegenteil von "trash".
und im "nachtreten" würde ich mich jetzt auch nicht wiedererkennen wollen, das klingt so absichtsvoll fies. mich hat diese bremer tatort ziemlich entsetzt, das so was möglich ist im deutschen fernsehen, ein machwerk, kurz vor der hetze.
und dabei geht meinem kritik aber von einem etwas komplexeren wahrnehmen aus, als ihr text das etwa meint bzw wie allgemein falsch verstanden wird m.m.n. - es geht mir nicht um die zutaten ("ausländer" dürften nicht verbrecher sein im film), sondern um die backweise (dass durch die schlussszene behauptet wird, "ausländer" seien quasi verbrecher, weil sie "ausländer" sind). gleichzeitig assoziieren sie in ihrem text dann wieder sachen herbei, die sich mit dem film nicht argumentieren lassen, würde ich sagen, sondern eben nur "thematisch" heranzitiert werden können ("metapher heilbronn").
Liebe Dame von Welt, vielen Dank für Ihre Antwort, doch - ehrlich gesagt - ist mir das ein bisschen zu einfach.
Meine Uralt-These lautet, ein Machodarsteller bedarf überhaupt keiner Schauspielkunst (sie könnte sogar hinderlich sein). Sehe ich mir Clint Eastwood in seinen Paraderollen an oder etwa Bronson in "once upon a time in the west" - da reichte ein Gesicht und dieser unbestimmt-bestimmte Blick in die Ferne und man weiß, was man zu denken hat ...
Ich mag auch den Cenk Batu sehr gerne (was ja auch keine Kunst ist und von daher nicht weiter von Belang), doch das witzige Plappermäulchen gibt es eben nur, weil es auf der anderen Seite den großen Schweiger (kleines Wortspiel) gibt.
Und jetzt?
Besonders spannend an den Beiträgen und an dem Artikel finde ich übrigens, wie sehr die Filmfigur mit dem Schauspieler in eins gesetzt wird und gegen beide polemisiert wird als wären sie identisch.
Dabei würde man doch denken, dass man es hier mit gebildeteren Leuten zu tun hat als mit den Fans der Schwarzwaldklinik, die, wenn sie auf einen Schauspieler der Serie trafen, diese doch tatsächlich um ärztlichen Rat fragten.
Desweiteren spannend, wie brutal man mit dem Schauspieler umgeht ("Genuschel, albern, Testosteron...)".
Polarisiert Schweiger allein schon, weil er so erfolgreich ist (schon bei Tarantino darf halt nicht jeder mitspielen)?
Und sollte Raddatz Recht haben mit seiner Ansicht, dass Neid neben dem Sex die ausgeprägteste Eigenschaft des Menschen ist? (Möglich dass es neben der German Angst auch einen German Neid gibt?)
.... es ging doch ausschließlich um den nackten Po! Zumindest bei 50% der Zuschauerinnen.
In einem Jahr gibts vielleicht noch eine Duschszene - aber dann war es das auch - der arme wird ja älter - obwohl, vielleicht managt er dann die Tochter weiter, mit der kann er dann eine andere Zielgruppe ansprechen -
ups- aber dann wär ja der Vater der mediale Zuhälter der Tochter.
... es ist ein hartes business, dieses moviebusiness, vergisses.......
Heute war in der FR zu lesen, dass die jüdische Gemeinde Hamburg die Verwendung eines Liedes mit einer antisemitisch zu verstehenden Textzeile kritisiert hat.
Die FR bezieht sich da ihrerseits auf die Sonntagsausgabe des Blattes mit den großen vier Buchstaben; danach soll im gestrigen Tatort „ein Ausschnitt aus dem Song „Psst“ des Offenbacher Rappers Haftbefehl zu sehen“ sein. Seltsame Wortwahl – die aber von einem „Macher“, dem Sprecher des NDR, Ralf Pleßmann, gedoppelt wird, wie seiner in der FR als wörtliches Zitat gekennzeichneten Stellungnahme zu entnehmen ist: „Diese Zeile ist definitiv nicht im „Tatort“ zu sehen.“ Naja, wenn denn überhaupt, wäre sie wohl auch eher zu hören (gewesen).
Der Vorsitzende der Hamburger jüdischen Gemeinde, Bernhard Effertz, gleichzeitig auch Mitglied des NDR-Rundfunkrats, will die Angelegenheit in der nächsten Sitzung des Gremiums thematisieren.
Och, wirklich nicht? Ich fand das sehr nachdrücklich, was ich da geschrieben habe.
klar, die messlatten sind immer subjektiv. daneben das problem, das begriffe unterschiedlich gesehen werden, wie trash. auch normal. ich mußte als strafe mal eine hausarbeit schreiben, was kunst ist. ich habe dann argumentiert, ein leerwort. jeder packt rein was er will. ;-)
aber bremen bedauere ich ihre sicht. der film ist gut und mutig.
rechtsstaat auf dem rückzug ist ein thema und nirgendwo so aktuell, wie beim nsu-verfahren. das thema kann ich im schlaf, daher können sie heilbronn als gebongt nehmen.
Das ist jetzt der dritte Tatort, der mir versucht zu vermitteln, das Deutschland von Banden, Clans und ähnlichen Gruppierungen regiert wird.
Der Ausländer, bevorzugt der Türke, Libanese, jetzt auch der Kurde, haben als Arbeitsplatz eine mehr oder minder gut bezahlte Stellung hinter der Maschinenpistole.
Putzen von deutschen Strassen war gestern, macht euren Schei... alleine! Fickt euch!
Wie einer hier so treffend bemerkt, ist der Rechtsstaat auf dem Rückzug.
Gerichtsverhandlungen mit Beweisen, Tatvorwürfen und ähnlichem Kinderkram sind abgeschafft, Todesstrafe an Ort und Stelle.
Und wie auffem Schulhof,:"Der hat angefangen". Und schon isser dran.
Was mich ärgert, ich muss mich mit meinen Beiträgen an das Niveau von SAT1RTLProsieben-Eigenproduktionen gewöhnen.
Da ist alles billig. Auch der Anspruch an die Zuschauer.
Naja, der Schweiger hat eh Gesichtslähmung, da ist sein Hintern mimisch besser drauf, sollte mal übern Film nachdenken.
Meine Fresse, Dell....
Bei Ihnen möchte ich nicht Tatort Regisseur, Tatort Kameramann, Tatort Drehbuchautor oder irgendjemand - und sei es auch nur der Nachbar eines der Tatort Mitarbeiter sein.
Der Verriss von Ihnen wäre sicher.... vielleicht... ja vielleicht ... es sei denn man heißt Ulrich Tukur und würde den Murotsen mimen. Denn der hat Stil. Der hat eine vernünftige Theaterausbildung. Ja, Ulrich Tukur kann alles.....
Ich wette, der könnte sogar besser Kritiken schreiben als Sie. Vielleicht sollten wir Ulrich Tukur fragen, ob er nicht die allsonntägliche Kritik schreibt. Besser als Sie könnte er es auf jeden Fall.
Was wollen Sie eigentlich? Hier wurde Fernsehunterhaltung gezeigt und nicht Goethes Faust. Ja, das Fernsehen arbeitete hier mit den Mitteln der Übertreibung. Der Film ist somit hinreichend als Fiktion enttarnt. Das macht Bruce Willis nicht anders, oder könnten Sie, wenn sie nahezu zwei Stunden lang durch die Mangel gedreht worden sind noch aufrecht stehen.
Und ja, man erkannte, dass der Film in Deutschland drehte und kein amerikanischer Spielfilm war. Wollen Sie das Argument wirklich aufrecht halten? Das war für's Fernsehen, Herr Dell!
Und wieder einmal - wie beim Bremer Tatort - kommen Sie mit der Multikultikeule. Der Film sei protofaschistisch!
Soll ich Ihnen mal was sagen? --- Nein, ist er nicht. Er zeigt - genau wie der Bremer Tatort - die Realitäten auf. Sicherlich zeigt er nicht die gesamte Bandbreite. Es gibt auch Banden aus Osteuropäern und sicherlich auch erheblich viele Kriminelle aus Deutschland... aber eben auch Kriminelle aus der Türkei und/oder Kurdistan. Bitte verschließen Sie nicht die Augen vor diesen Tatsachen, sonst erzählen Sie uns hinterher noch, dass die Kolumbianer nur Blütenstaub nach hier veräußern oder Mehl oder sowas.
Dass Nick Tschillers Kollege eben jenen Migrationshintergrund verfügt und wohl über jeden Zweifel erhaben ist, dass aus den eigenen Reihen der Widerstand gegen Christal Meth entstanden ist und dass ein deutscher Polizist die Kontrolle über sich verloren hat, weil er totkrank ist und sich nach einem zumindest Post Mortem Lebenssinn sehnt, sehen Sie bei Ihrer überaus einseitigen Sichtweise nicht.
Nick Tschiller ist gute Unterhaltung - mehr nicht.
Ansonsten ist er mir zu reißerisch - ja.
Der Tatort ist durch Til Schweiger als Kommissar bereichert worden, gleichwohl ist er noch nicht in der Rolle, dass er den Tatort durch sein Auftreten geprägt hat. Er ist nicht Hans-Jörg Felmy und nicht Götz George oder andere, die diesen Tatort geprägt haben. Allerdings könnte er mit Beharrlichkeit und einer guten Story in der Story eines werden.
Ein Tipp an Sie Herr Dell: Vielleicht versuchen Sie wenigstens einmal ab und an das positive zu sehen. Geht ganz einfach! Nicht alle Tatortproduktionen sind so grottenschlecht wie der Saarbrücker Tatort, der - und das kann ich kaum fassen - mich dazu verleitete darüber nachzudenken, wie schön die Welt noch war, als Max Palut noch da war.
Das war Tot-Art - Sollte man Hollywood überlassen!
don isi, bisschen ruhiger mit den jungen pferden (also präziser in der lektüre und im argument), sonst gibt's was auf die rübe mit der multikultikeule
Haben sich eigentlich alle schon daran gewöhnt an das ,was der Tatort ohne Quoten-StarkeFrau dargestellt hat ???????
Der Tatort "Kopfgeld" ist "protofaschistisch", da muss ich Ihnen, Hr. Dell, zustimmen. Bezüglich Bremen habe ich widersprochen und sehe durchaus einen großen Abstand zu Schweigers Film.
Das Schlimme ist, dass der Film im Ganzen keinerlei kritische Distanz zum Agieren und den Ideen Tschillers und der anderen Figuren einnimmt. Er ist damit eben nicht allein ein Beispiel für das Genre Actionfilm, sondern allein Propaganda für Selbstermächtigung, Lynchjustiz und rechte Stammtisch-Bürgerwehr-Mentalität. Ich bin erschrocken, dass ein solches Machwerk hier in den Kommentaren als schärfste Kritik nicht mehr abkriegt als dass es peinlicher Männlichkeitsquatsch sei.
@MIAUXX
Soso, "protofaschistisch" also.
Nur, wenn das so ist, was machen wir dann mit den Eastwood Filmen oder mit Typen wie John Wayne, Brat Pitt, Tom Criuse und Co, sowie mit Regisseuren wie Tarantino und Scorsese, ja, selbst Bud Spencer und Terence Hill dürfen keinesfalls verschont werden...
Western, Zombie, Alienfime und Horrorfilme ganz allgemein...
Ich schätze, 90 Prozent der amerikanischen Filmproduktion ist bei genauerer Betrachtung irgendwie - gefährdet ... (doch keine Angst, auch am französichen Kino ist so manches zu entdecken und erst am italienischen oder gar dänischen - oh ja, da besonders!)
Was, so frage ich mich, sagen eigentlich die Grünen dazu? Ob die wohl bald einen kleinen Parteitag zu Schweiger einberufen? (Wird es nicht langsam Zeit!)
Übrigens wäre es interessant zu erfahren, ob Miauxx weiß, was die Vorsilbe "proto" bedeutet?
Da brat mir doch einer 'nen Pit! Wenn's denn ein Krimi zu dem Thema sein muss, schaust du
http://www.zdf.de/ZDFmediathek/beitrag/video/2102796/Dick-und-fett-im-Geschaeft-mit-SUVs#/beitrag/video/2089580/Unter-Feinden
>>Das Männerbild von Tschiller-Schweiger ist ziemlich weird<<
Was will der Dichter-Dell uns damit sagen? Irgendwas protofaschistisches? Man weiß es nicht.
Schön ist es, zu lesen, wie leicht das Unterhaltungsbedürfnis einiger Foristen zu befriedigen ist. Das schont den Etat der Sender.
Die völlige Ausblendung von Realität ist ja nicht das Problem von diesem Tatort, (was ja bei Hollywood-Produktionen der Fall ist) sondern das zurechtbiegen derselben.
Für das Böse sind immer öfter die Migranten zuständig.
Das es auch da Straftäter gibt, ach ne, wie feinsinnig.
Über diesen Tatort werden sich die "Hells Angels", "Bandidos" und wie sonst in Zukunft heissen mögen, halb tot lachen.
Da kann man in aller Ruhe weiter für den Kleinbürger den Motorradclub mimen.
Die LK-Ämter geben auf jeden Fall Auskunft, wer in der OK das Sagen hat.
Hunter, Tarantino aus ihrem Munde. Ich glaub eher, das sie schon mit der Olsen-Bande überfordert sind.
Übrigens wäre es interessant zu erfahren, ob sie die Rolle Schweigers im Tarantino Film Inglourious Basterds richtig zuordnen können.
Wenn sie Fragen an die Grünen haben, fragen sie. Allerdings auf der richtigen Seite.
>>Übrigens wäre es interessant zu erfahren, ob Miauxx weiß, was die Vorsilbe "proto" bedeutet?<<
Ja, das wäre in etwa so interessant wie die Frage, ob Hunter weiß, dass ein Fragezeichen in indirekten Fragesätzen nichts zu suchen hat. So haben wir doch alle unsere Defizite.
Ihre altväterliche Zurechtweisung, die den Straftatbestand der Bedrohung mit einem empfindlichen Übel erfüllt, soll wohl humorig sein. Aber aus Ihnen spricht die Bevormundungsattitüde einer angejahrten Diplomsozialpädagogin (FH) vom Jugendamt.
Egal ob in Ihren Kritiken oder Ihren Reaktionen auf Leserkommentare: Sie geben gern Zensuren. Doch der Weg vom Zensurengeben zur Zensur ist offensichtlich noch kürzer als ein gewisser Körperteil bei denjenigen, die nicht nah genug an die Pinkelrinne herantreten. Nachdem schon mein Kommentar zu dem Bremen-Tatort von Ihrer Redaktion mit der Nettikettensäge bearbeitet und "versteckt" wurde, schreibe ich mir doch die Tatort-Rezensionen demnächst selbst:
https://www.freitag.de/autoren/capitol/tschiller-con-carne
Bezug:
>>don isi, bisschen ruhiger mit den jungen pferden (also präziser in der lektüre und im argument), sonst gibt's was auf die rübe mit der multikultikeule<<
>>Das ist jetzt der dritte Tatort, der mir versucht zu vermitteln, dass Deutschland von Banden, Clans und ähnlichen Gruppierungen regiert wird.<<
Was stimmt an dieser Feststellung denn nicht? Schauen Sie doch mal hier:
http://anstalt.zdf.de/Die-Anstalt/Die-Anstalt-31443710.html
Nur weil die Bandenchefs nicht Mustafa, sondern Angela, und nicht Özer, sondern Schröder oder Maschmeier statt Mutlu heißen, ist die These von der Herrschaft der Bandenclans noch lange nicht widerlegt. Und die nächste schweinische OK-Abzocke ist doch schon auf dem Weg:
http://www.handelsblatt.com/finanzen/vorsorge-versicherung/nachrichten/niedrige-zinsen-regierung-will-versicherern-helfen/9593060.html
Bezug 2:
http://www.proverdi.de/vs2000-218.jpg