„Es braucht Zeit“

Interview Angela Haardt über Pro Quote Film und die Konjunkturen im Kampf um Gleichstellung
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 23/2018

Ende Januar in Berlin: Aus der 2014 gegründeten Initiative Pro Quote Regie wird ein alle Gewerke umfassender Verband – Pro Quote Film will, dass Frauen künftig zu 50 Prozent am Filmemachen beteiligt sind. Die Stimmung war euphorisch, es ist etwas in Bewegung. Ende Mai hat etwa das Dokfilmfestival Leipzig entschieden, für zunächst zwei Jahre die Auswahl im Verhältnis der Einreichungen zu treffen: 40/60 – mit dem Ziel, „ein vollkommen ausgeglichenes“ Verhältnis zu erreichen.

Der Freitag: Frau Haardt, als wir uns bei der Pro Quote Film-Gründung begegneten, war Ihre Euphorie gedämpft. Sie gründeten 1979 den Verband der Filmarbeiterinnen mit. Der forderte damals schon Gleichstellung. Diese Geschichte schien vergessen.

Angela Haa