Es ist ein Luxus, so weit weg zu sein

Im Gespräch Der amerikanische Filmwissenschaftler Barton Byg über filmische Versöhnung, gemütliche Deutsche und die DEFA-Zukunft
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Der Freitag: Ich war heute Morgen hier in Amherst im Schwimmbad: ein heruntergekommenes Gebäude, drei Besucher, aber am Rand sitzen gleich zwei Aufpasserinnen, die nichts zu tun haben. Sind die USA der DDR nicht ähnlicher, als man denkt?

Barton Byg: Das sage ich seit 30 Jahren! Mich hat an der DDR gereizt, dass sie mir so vertraut vorkam. Etwas schäbig, aber menschlich. Dass es ein Kleinbürgertum gibt, das einen gern kontrolliert, und dass das Miteinander eher proletarisch geprägt ist als bourgeois, das kenne ich von zu Hause. Ich habe das mal einer Kollegin aus der DDR erzählt, etwas provozierender formuliert. Sie meinte, mit diesem Vergleich beleidigst du die Ostdeutschen. Dadurch fühlte ich mich wiederum beleidigt.

Warum sollte man sich mit DEFA-Filmen b