Was der Außenstehende über Politik weiß, weiß er aus dem Fernsehen – aus Serien wie House of Cards, Borgen, The Wire oder The West Wing. Was aber sieht der Insider, interessiert er sich überhaupt dafür?
Aus Anlass von House of Cards (aktuell sonntags auf Sat.1, als DVD erschienen Ende Dezember, zweite Staffel im Frühjahr) haben wir Bundestagsabgeordnete nach ihren Fernsehgewohnheiten befragt. 82 der 631 Angeschriebenen haben teilgenommen, knapp ein Viertel wiederum kennt House of Cards aus eigener Anschauung.
Expertise nicht ausgeschlossen: Bei der Frage, wer nach dem Schauen der US-Serie House of Cards das britische Vorbild Ein Kartenhaus aus den neunziger Jahren „nachgeholt“ habe (12 Prozent), merkte einer an, dass „nachholen“ ungenau formuliert ist – er habe Ein Kartenhaus zuerst gesehen.
Die Fraktion der Nichtgucker
Große Beteiligung bei der Generalfrage („Welches ist Ihre liebste Fernsehserie überhaupt?“). Und, die deutsche Politik schaut kontinental: Tatort und Borgen (je 8 Nennungen), gefolgt von The West Wing (4) und Homeland (2). Zum Verdruss von Norbert Lammert ebenfalls erwähnt: die heute-show (3). Noch weniger Serie als der Tatort, aber dabei: Bericht aus Berlin (1).
Die größte Fraktion allerdings bilden, fast wie bei richtigen Wahlen, die Nichtgucker (9). In den rezeptionsästhetischen Worten eines Teilnehmers: „Serien setzen nun mal regelmäßiges Fernsehen voraus. Das tue ich nicht.“ MD
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