Ich bin meine eigene Person

Überlebensfragen Die Soziologin Saskia Sassen erzählt erstmals eine Geschichte, die ihr ferner ist als die Welt: ihre eigene, als Tochter eines SS-Mannes, der Adolf Eichmann interviewte
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Es ist natürlich überflüssig, Saskia Sassen in New York zu treffen. Saskia Sassen ist selten zu Hause, allein in Deutschland hat sie im Mai die Bielefelder Niklas-Luhmann-Gastprofessur angetreten und weilte zuletzt in Berlin auf einem Marxismus-Kongress. Zuhause ist bei der Soziologin, deren prominenter Name sich ihren Arbeiten zu den Effekten der Globalisierung verdankt, ein vager Begriff – schon weil es mindestens zwei davon gibt, eine Wohnung in London und die in New York. Wenn beider Reiseprogramme es ergeben, trifft sie zu Hause ihren Mann Richard Sennett, einen nicht minder prominenten Soziologen.

Es ist in diesem Fall vielleicht nicht unwichtig, Saskia Sassen in New York zu treffen, am Washington Square, an einem Samstag zwischen zwei Reisen und mit konstant hohe