Jeder schlägt für sich allein

Im Kino Birgit Grosskopfs zarte Mädchengang-Elegie "Prinzessin" und Jan Bonnys verhinderte Ehe-Tragödie "Gegenüber"
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Gewalt ist keine Lösung, weil sie nie am Ende eines Konflikts steht, sondern ihn ins Unendliche verlängert. Gewalt zu erzählen, bedeutet also eine Geschichte zu erzählen, die keinen Anfang und kein Ende hat und Höhepunkte, Umschwünge oder Zuspitzungen fortwährend unterläuft, und damit immer nur gefangenen bleibt in der Agonie des ungelösten Konflikts. Davon zeugen zwei aktuelle deutsche Filme, die ihre flachen Dramaturgien an dem ausweglosen Lauf der Gewalt angenähert haben.

In Birgit Grosskopfs Film Prinzessin - der im letzten Jahr beim Max-Ophüls-Festival den Preis des saarländischen Ministerpräsidenten gewann und nun endlich in den Kinos zu sehen ist - tritt die Gewalt ansatzlos zutage. Der Dämmer einer leeren S-Bahn,