Kein schöner Landschaft

Kino Die Verwandlung der DDR in eine Christian-Petzold-Landschaft: Der Film "Barbara" mit Nina Hoss ist ein reflektiertes Melodram, das Liebe nicht gegen Politik ausspielt
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Ratatouille heißt das Zauberwort. Andre sagt es gegen Ende des Films zu Barbara, als er sie zum Essen zu sich einlädt, er sagt auch noch was von Auberginen, mit denen er Ratatouille machen will. Und der Zuschauer fragt sich umgehend, ob es das gegeben hat in der DDR 1980, Ratatouille und Auberginen.

Das ist eine Stelle in Christian Petzolds Film Barbara, von der aus man den gesamten Film verstehen kann. Einen Film, dessen historischer Rahmen den auf Zeitgeschichtsidentifizierung abonnierten Zuschauer an dieser Stelle fragen lässt, ob das stimmt, ob es das gab, dieses bunte Gemüsefremdwort in der DDR, die solange her ist, dass man nicht mehr weiß, ob die Vorstellung von Grauheit sich eigenen Erinnerungen verdankt oder all den Schwarzweißbildern, die man seither