„Man braucht Zeit“

Interview Der Filmemacher Thomas Heise über den NSU, das Drehen mit Neonazis und die Frage, wie man die AfD filmt
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 13/2016

In den nächsten Tagen strahlt die ARD die Trilogie Mitten in Deutschland aus, drei Filme über Täter, Opfer und Ermittler der NSU-Verbrechen, für die sich Beate Zschäpe vor Gericht verantworten muss. Der Dokumentarfilmemacher Thomas Heise hatte 1992 in Stau von Neonazis in Halle erzählt. Ein Gespräch über gestern und heute.

der Freitag: Haben Sie damals damit gerechnet, dass es den NSU geben könnte, eine rechtsextreme Terrororganisation?

Thomas Heise: Nein. Aber Ronny, einer der Protagonisten, hatte mir von so was erzählt. Das war bei Neustadt, dem Nachfolgefilm von Stau, aus dem Jahr 2000. Das ist an der Stelle, wo er sagt, da darf die Kamera jetzt wirklich nicht mitlaufen. Danach redet er vom Thüringer Heimatschutz und von einem Mord. I