Migration im Vordergrund

Festival 52. Internationales Dokumentarfilmfestival in Leipzig: Die Wanderungsbewegungen führen in die Breite, der ­filmische Diskurs über Immigration hat sich differenziert
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Das Schöne an dem Begriff Migrationshintergrund ist, dass er so unscharf bleibt. Dadurch verschiebt er die Perspektive. Wenn man seiner Bedeutung richtig zuhört, kann man sich darin auch als deutschester Deutscher wieder erkennen; irgendwann ist jeder einmal hierher gekommen. Versatzstücke heißt der Kurzfilm, den Elisa Purfüst auf dem am Sonntag zu Ende gegangenen Internationalen Festival für Dokumentar- und Animationsfilm in Leipzig gezeigt hat. Darin erzählen vier Menschen von ihrer Fahrt dahin, wo heute Deutschland ist: eine alte Frau, die gegen Kriegsende aus dem damals deutschen Osten floh; ein junger Mann, der es aus Sierra Leone nach München geschafft hat; eine junge Frau, die mit ihrer Familie aus der Türkei nach Deutschland gelangte; ei