Mutter, Täter, Kamerad

Im Gespräch Der Medienkünstler Bjørn Melhus über die Arbeit des Kinos am Trauma des Krieges, Hubschrauberklänge und Posttraumatische Belastungsstörungen im Fernsehen
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 13/2013
Mutter, Täter, Kamerad

Bild: Bjørn Melhus

Der Freitag: Verteidigungsminister de Maizière hat kürzlich für Aufregung gesorgt, als er sagte, Soldaten haben einen übertriebenen Wunsch nach Wertschätzung. Das wurde als Problem von de Maizières Karriere diskutiert, dabei berührt die Bemerkung einen interessanten Punkt: Krieg ist immer nur abstrakt zu kritisieren, gegen den einzelnen Soldaten, „unsere Jungs“, kann man dagegen nichts sagen. Ist das nicht hinderlich, um zu verstehen, was einer Gesellschaft im Krieg passiert?

Bjørn Melhus: Man muss die Frage stellen, was eigentlich im Krieg passiert. Ich habe gerade ein Buch gelesen, in dem Michael Saleh und Mitch Weiss, zwei Journalisten, die Arbeit der Tiger Forces im Vietnamkrieg aufgearbeitet haben. Das war eine Elite-Kampftruppe, die