Roter Teppich den Ideen

Berlinale Das bekannteste deutsche Filmfestival sucht ab 2019 eine neue Leitung. Darin liegt die Chance auf eine wirkliche Erneuerung
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 47/2017
Drei sind einer zuviel: Die beiden Bären können gerne bleiben
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Foto: Odd Andersen/AFP/Getty Images

Mitte Oktober erschien auf der Internetseite des Missy Magazine der Offene Brief einer Autorin, die sich Bernadine Harris nannte. Gerichtet war er an Dieter Kosslick, den Leiter der Berlinale. Der Brief handelte von sexistischen und rassistischen Schmierigkeiten Kosslicks gegenüber der Autorin, die selbst einmal für die Internationalen Filmfestspiele gearbeitet hatte.

Der Text versuchte, etwas schwer Greifbares zu beschreiben: eine Atmosphäre, in der ein starkes hierarchisches Gefälle die Kommunikation bestimmt, in der Situationen in „kollektiver Scham und individueller Erniedrigung enden“. Solche Gefühle sind nicht leicht zu objektivieren – das macht das Reden über Sexismus und Rassismus so schwer, weil Beleidigungen scheinbar nur persön