Suche nach der Schuld

Dokumentarfilm Die Dänin Signe Astrup spricht mit den Funktionseliten der DDR, um die sich niemand schert: „Die vergessene Armee“
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 23/2017

Am 5. März 2011 produzierten einstige Angehörige der Nationalen Volksarmee und anderer DDR-Sicherheitsorgane eine Meldung. 100 Leute hatten sich in den Uniformen der 1990 aufgelösten DDR-Streitkräfte zu einer Feier in der dafür angemieteten Cafeteria des Berliner Tierparks versammelt, vorneweg der vor einem Monat verstorbene Ex-Verteidigungsminister und -Armeegeneral Heinz Keßler. Anlass war der 55. Jahrestag der NVA-Gründung.

Das Schauspiel erregte kurz Aufmerksamkeit in Berliner Zeitungen, der Tagesspiegel schrieb etwa vom „Aufmarsch einer Geistertruppe“ – und dann herrschte wieder Ruhe. Für die dänische Filmemacherin Signe Astrup war die Meldung dagegen der Beginn eines langjährigen Projekts – in dem Dokumentarfilm