Vernünftig und so bescheuert

Im Gespräch Was kann man gegen gesunde Ernährung, „Work-Life-Balance“ und Miriam Meckels Burnout sagen? Der Psychoanalytiker Peter Schneider gibt Auskunft
Exklusiv für Abonnent:innen

Der Freitag: Die Kommunikationswissenschaftlerin und Publizistin Miriam Meckel hat ein Buch über ihren Burnout geschrieben. Das hat mich beschäftigt. Ich kann verstehen, dass das Menschen hilft, die in einer solchen Situation stecken. Aber zugleich fühle ich mich davon belästigt. Ich will mir von Miriam Meckel nicht auch noch erklären lassen, dass zuviel Arbeit ungesund ist.

Peter Schneider:

Meckel ist ein interessantes Beispiel dafür, wie allein eine Diagnose und das Bekenntnis zu ihr zum Beginn einer therapeutischen Katharsis werden können, Krankheit als Chance. Dabei gibt es beim Burnout nicht einmal eine spezifische Therapie. Wie bei der klassischen psychosomatischen Erkrankung besteht die Therapie hier vor allem darin, die Botschaft der Krankheit zu v